Mülheim. Annika Verheyen studiert Gesundheits- und Medizintechnologien an der HRW in Mülheim. Sie ist jetzt auch Stipendiatin des Unternehmerverbandes.
Manchmal kommt es anders als man denkt. "Technik war in der Schule nie so meins", sagt Annika Verheyen. Und jetzt studiert die 21-jährige schon im vierten Semester Gesundheits- und Medizintechnologien an der Hochschule Ruhr West (HRW). Da geht es zum Beispiel um EKG-Geräte, die Leben retten können, hochmoderne kleine Computer, um den Blutzucker zu messen, oder Prothesen, die Menschen mit Handicaps den Alltag erleichtern.
Mülheimer Dozent begeistert im ersten Semester für Technik
Eigentlich wollte die Dümptenerin Medizin studieren, dann entschied sie sich aber doch für den noch jungen Studiengang an der Mülheimer Hochschule. Der hat viel mit Mathe zu tun, was ihr liegt. "Im ersten Semester hatte ich dann einen Dozenten in Elektrotechnik, der mich für technische Fragen begeistert hat", erzählt Annika Verheyen. Sie zählt auch zu sieben Studierenden aus der Region, die der Unternehmerverband Metall Ruhr-Niederrhein mit einem Deutschlandstipendium unterstützt.
Während von 80 Kommilitonen die Hälfte schon wieder abgesprungen ist, bleibt die gebürtige Mülheimerin bei der Stange. Sie kann mit einem Notendurchschnitt von 1,3 glänzen und hat große Freude daran, beispielsweise "Microcontroller zu programmieren".
Junger Studiengang an der HRW in Mülheim
Neben dem Studium arbeitet die junge HRW-Studentin bei der Privatärztlichen Verrechnungsstelle. „Das Stipendium des Unternehmerverbandes ermöglicht mir, mich voll auf das Studium zu konzentrieren und schnell ins Arbeitsleben zu starten“, sagt sie. Ihr Praxissemester würde sie gerne bei Siemens in Madrid absolvieren. In Spanien war sie nach der Schule auch ein Jahr als Au-Pair tätig.
Für Absolventen des Studienganges Gesundheits- und Medizintechnologien gibt es viele Einsatzmöglichkeiten - etwa in Krankenhäusern oder bei Medizintechnikfirmen. Annika Verheyen sieht ihre berufliche Zukunft im Bereich Entwicklung und Forschung. "Etwas Neues zu entwickeln, würde mir Spaß machen. Außerdem treibt mich der Gedanke an, anderen Menschen zu helfen", sagt sie.
Studieren an Uni besser als vor dem PC
Dabei könnte sich die junge Frau auch durchaus vorstellen, als Fachkraft in der Region zu bleiben. Was den Unternehmerverband freut. Annika Verheyen sei ein gutes Beispiel dafür, dass technische Berufe vielfältig seien und für Frauen sehr gute Perspektiven bereithielten. Ihr Studiengang ist allerdings gar nicht mehr männerdominiert. Fast 50 Prozent der Studierenden sind Frauen.
Dass das Sommersemster nun online laufen wird, beunruhigt Annika Verheyen nicht, es gab auch vorher schon online-Angebote an der Hochschule. Berauschend sei das Studium zuhause jedoch nicht. "Es ist einfach viel schöner, wenn man an der Uni in Gruppen an Projekten arbeitet", findet sie.