Mülheim. Wegen der Corona-Pandemie musste der Saarner Bücherfrühling in Mülheim abgesagt werden. Als Ersatz gibt es jetzt ein kleines Programm im Netz.

Den Lockerungen zum Trotz – den Saarner Bücherfrühling mit unzähligen Veranstaltungen wird es in diesem Jahr nicht geben. Doch die Buchhändlerinnen Ursula Hilberath und Brigitte Lange haben im Digitalen getüftelt und ein kleines Programm erstellt, schließlich war die Enttäuschung bei den Bücherfans über den Ausfall der vielen, nahezu ausgebuchten Lesungen zu groß – und allein vom dreilagigen Blattwerk kann der Mensch ja nicht leben.

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Also kann man nun dem Bücherrascheln im Internet lauschen: Jeden Dienstag senden sie auf Youtube eine Ausgabe des beliebten literarischen Quintetts, das drei bis vier Neuerscheinungen vorstellt. „Es ist eine Mini-Version des Originals“, kündigt Brigitte Lange an – niemand soll Stunden vor dem Bildschirm verbringen.

Literarischer Spaziergang mit Goethe durch Mülheim-Saarn

Am kommenden Mittwoch (6. Mai) liest Carla Berling aus ihrem Ehe-Schmunzler „Der Alte muss weg“ – weitere Lesungen sind noch in der Verhandlung. In dem bekannten Bücherfrühlings-Format „Vor Ort“ kümmern sie sich ebenfalls darum, wie Lesen auch die Muskeln bilden kann. Sogar den literarischen Spaziergang wollen Hilberath und Lange im virtuellen Raum aufleben lassen: Mit Goethe geht es durch Saarn. Was der große Dichter über das pittoreske Dorf gedacht haben mag? „Überraschend viel“, deutet Brigitte Lange vielsagend an.

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Ob es in diesem Jahr einen Bücher-Herbst geben wird, ist hingegen noch nicht raus. „Schwierig einzuschätzen“, glaubt die Händlerin und Veranstalterin, da noch bis zum 31. August das Verbot für Großveranstaltungen gilt. Sie hofft auf eine Klärung bis Mitte Mai.

Nachfrage in der Buchhandlung ist hoch

Um in den Genuss von Wort und Witz zu kommen, muss man sich für den Newsletter auf hillabuch.de unter „Aktuell bei uns“ anmelden. Immer montags erhält man so die Termine für die laufende Woche. Oder man sucht auf Youtube nach dem Stichwort „Hilberath und Lange“. Dort übrigens haben die „Bibliologinnen“ augenzwinkernd vor dem grassierenden „Lesefieber“ gewarnt und ein Anleitungsvideo für den Besuch in ihrer Buchhandlung unter Corona-Regeln erstellt.

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Ist das denn nötig? Seit sie – unter veränderten Zeiten – wieder öffnen kann, sei die Nachfrage hoch, und „die meisten Besucher wissen um Maskenpflicht und Abstand“, merkt Lange trocken an. Hilberath und Lange öffnet neuerdings durchgehend montags bis freitags von 9.30 bis 18 Uhr und samstags von 9.30 bis 14 Uhr.