Mülheim. Seit diesem Montag gilt die Maskenpflicht auch in Arztpraxen. Der Sprecher der Mülheimer Ärztekammer sieht noch einige ungeklärte Fragen.
Die Maskenpflicht gilt seit Montag nicht nur im Einzelhandel und bei der Nutzung von Bus und Bahn, sondern auch beim Besuch von Arztpraxen. Der Sprecher der Mülheimer Ärztekammer, Uwe Brock, sieht da noch offene Fragen.
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Erst am Freitag vergangener Woche seien die Praxen in einer Mail von der Kassenärztlichen Vereinigung von der neuen NRW-Regelung informiert worden, beklagte Brock am Montag, dass die Vorbereitungszeit zu knapp gewesen sei. „Muss ich Patienten ohne Mundschutz jetzt abweisen“, fragte sich Brock am Montagmorgen. Und was sei mit Patienten, denen aufgrund einer Atemwegserkrankung das Tragen einer Maske nicht zuzumuten sei?
Verwaltung: Arzt kann Befreiung von Maskenpflicht bescheinigen
Auch bei der Stadtverwaltung war die Maskenpflicht in Arztpraxen am Montag Thema, Anfragen kamen über die Bürger-Hotline. Eine Befreiung von der Maskenpflicht sei möglich, so Stadtsprecher Volker Wiebels nach Rücksprache mit Gesundheits- und Ordnungsamt. Atteste etwa bei fortgeschrittener COPD oder ähnlichem sollten von den behandelnden Ärzten ausgestellt werden, da diese die medizinische Sachlage am besten beurteilen könnten. Diese Bescheinigung sollten Betroffene dann bei sich führen, falls das Ordnungsamt sie kontrolliere.
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Dass Ärzte Patienten ohne Mundschutz, die eine Behandlung nötig haben, nun aber abweisen müssen, hält auch die Stadtverwaltung für abwegig. Vielleicht finde man praktikable Lösungen, um das zumindest in den nächsten Tagen zu umgehen.
Am Samstag sind jedem Arzt mit seinem Team 50 Masken ausgehändigt worden
Ärztekammer-Sprecher Brock, selbst mit Gemeinschaftspraxis in der Innenstadt präsent, war damit schon am Montag konfrontiert. Mit eigenen Masken auszuhelfen, sei kaum möglich, sagt er mit Blick darauf, dass am Samstag gerade einmal 50 Masken pro Arzt ausgehändigt worden seien. Davon sei das Team mitzuversorgen. Bei einem Verbrauch von einer Maske pro Person sei leicht zu errechnen, dass der Vorrat schnell aufgebraucht sei. Brock will das Thema am Dienstag noch mal in den städtischen Krisenstab tragen.