Mülheim. Mülheim: Ein Lob der Unordnung im Garten - erstmals zeichnet der Naturschutzbund Privatgärten für die schmetterlingsfreundliche Gestaltung aus.

Schmetterlinge sind selten geworden, warnt der Naturschutzbund Nabu: Die Bestände an heimischen Faltern seien dramatisch gesunken. Als Hauptursache macht der Nabu Pestizideinsatz in der Landwirtschaft und zu wenige Lebensräumen fest. Gärten könnten aber einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Private Gärten können sich jetzt um eine Auszeichnung bewerben.

Zur Belohnung eine Urkunde und eine Plakette für den Mülheimer Gartenzaun

Mit dem Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ möchte der Nabu NRW zum Anlegen neuer Schmetterlingsgärten anregen. Bereits im sechsten Jahr unterstützt das Projekt Schulen und Kitas dabei, das Außengelände in einen Garten für Schmetterlinge zu verwandeln. Eine Auszeichnung zum schmetterlingsfreundlichen Garten, in Form einer Urkunde und Plakette für den Gartenzaun, gibt es nun erstmals auch für Privatgärten. Immer mehr Flächen werden versiegelt oder sind als häufig gemähter Rasen für Schmetterlinge unbedeutsam. Diesem Trend können naturnahe gestaltete und artenreiche Privatgärten entgegenwirken.

Wer mit heimischen Stauden, Sträuchern und Bäumen eine große Artenvielfalt pflanzt und seinen Garten nicht zu sehr aufräumt, leiste bereits einen wichtigen Beitrag für den Erhalt von Faltern, so der Nabu. Wer auf den Einsatz von Gift verzichtet, im Herbst Laub liegen lässt, abgeblühte Pflanzen erst im Frühjahr schneidet und so den Insekten die Chance zum Überwintern lässt, hat gute Chancen auf die Auszeichnung.

Mit der Auszeichnung Mülheimer Gärten den Blick auf die Natur verändern

„Mit den Auszeichnungen der Privatgärten möchten wir auch den Blick auf den Garten verändern. Viele Gärtnerinnen und Gärtner sehen den Vorgarten als Aushängeschild, welcher stets ordentlich und gepflegt aussehen muss. Wertvoll für unsere Natur sind aber vor allem die Gärten, in denen ein wenig Unordnung erlaubt ist“, betont Christian Chwallek, stellvertretender NABU-Landesvorsitzender.

Bewerben kann man sich über ein Formular, welches unter www.schmetterlingszeit.de zur Verfügung steht. Das Formular, versehen mit einem Foto des Gartens, ist per Post zu senden an: Nabu NRW, „Zeit der Schmetterlinge“, Völklinger Str. 7-9, 40219 Düsseldorf.

Auch wenn durch die Einschränkungen des Coronavirus Bildungseinrichtungen geschlossen sind, können Schulen, Kitas, Gemeinden, Vereine oder andere Bildungseinrichtungen, die bereits einen Garten für Schmetterlinge angelegt haben, am Wettbewerb teilnehmen, so der Nabu.