Mülheim. Die Gaststätte „Engel im Feld“ haben viele Mülheimer erkannt. Sie erinnern sich an freundliche Wirtsleute und gute Gastlichkeit in Holthausen.
Nach einer längeren Pause setzen wir unsere Serie heute fort. Wir hatte in der Folge 125 nach dem bekannten Ausflugslokal „Engel im Feld“ gesucht. Andrea Abel ist dort aufgewachsen und hat sofort die Geschichte ihrer Familie erzählt. Ihre Großeltern führten mehr als 25 Jahre Jahre das bei den Mülheimern beliebte Ausflugslokal an der Parsevalstraße 28/Ecke Horbeckstraße. Danach übernahmen weitere Pächter das Lokal am Raadter Feld. „Es war ein beliebter Treffpunkt“, geht aus den zahlreichen Zuschriften unsere Leserinnen und Leser hervor.
Stammlokal mehrerer Mülheimer Vereine
„Das Haus auf dem Foto zeigt das ehemalige Restaurant „Engel im Feld“. Als Kind war ich dort ab und zu mit meinen Großeltern. Später wohnten wir ganz in der Nähe und nannten es spaßeshalber „angelo di campiglio“, erinnert sich Heidrun Gilly. Auch Susann Kappenberg hat das Gebäude auf dem historischen Foto erkannt. Welche Engel sie dort getroffen hat, verrät sie nicht.
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„Es ist die ehemalige Gaststätte „Engel im Feld” in Holthausen“, hat Franz-Josef Hüls erkannt. Er ist oft im Internet unterwegs und sammelt die Koordinaten historischer Gebäude. So fand er die gesuchte Gaststätte. „Die Gaststätte Engel im Feld war früher Heimat des Männer Gesangsverein Eintracht Menden“, stimmt Willi Unkel in den Lobgesang auf das Lokal ein. Katrin und Jürgen Große-Lüger erinnern sich daran ebenfalls gern.
Nur Engel, kein Haus Sonnenschein
Ihre Erinnerungen und alten Fotos sind gefragt
Wer Erinnerungen hat oder Hinweise zu den gezeigten Bildern geben kann, schickt diese bitte an die WAZ-Lokalredaktion, Eppinghofer Straße 1-3, 45468 Mülheim Ruhr. Ihre E-Mails sind ebenfalls erwünscht an: redaktion.muelheim@waz.de
Ihre alten Fotoschätze schicken Sie per E-Mail im JPG-Format an die Redaktion oder bringen diese einfach bei uns vorbei. Ihre alten Bilder werden im Lauf der Serie in der WAZ veröffentlicht. Vielleicht können andere Leser bei der Einordnung helfen.
„Es handelt sich um die Gaststätte Engel im Feld an der Parsevalstraße. Diese und die restlichen Wohnungen wurden 1997 renoviert und in Eigentumswohnungen umgewandelt“, kann Hans-Joachim Szilinski ergänzen. Mit der Vermutung „es müsste das ,Haus Sonnenschein’ sein. Dort feierten wir einige schöne Familienfeste“, lag Reiner Ortmann dagegen nicht richtig.
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„Dieses Gebäude mit der Pappel links, die heute noch steht, erinnert mich sehr an meine Kinderzeit nach dem Zweiten Weltkrieg“, schreibt Günter Homa. „Mein Vater arbeitete bei der Lufthansa am Flughafen Essen/Mülheim, wo er leider 1942 umkam. Wir wohnten in einem Haus in der damaligen ,Richthofensiedlung’ (heute Flughafensiedlung) nahe des Flughafens.
Gruppenstunden hinter der Kapelle
Damals besuchten Günter Homa und andere Kinder die kleine Volksschule, die heute als griechisches Restaurant am Sportplatz des SV Raadt bekannt ist. „Sonntags gingen wir zur Heiligen Messe in die ,Dreifaltigkeitskapelle’ (sie war früher eine Schmiede) an der Horbeckstraße. Dort bin ich getauft worden, war später Messdiener und habe dort auch geheiratet“, schreibt der Leser.
„Wir Kinder hatten regelmäßig Gruppenstunden in einem kleinen Raum hinter der Kapelle. Dort betreute uns ein junger Mann, der in der Nähe des Liebfrauenhofes wohnte, als Gruppenleiter (und Vaterersatz) mit Spielen, Spaß und Ausflügen“, erinnert sich Homa.
Nette Besitzer verköstigten Kinder
„Gegenüber unserer Kapelle stand dieses große Haus, die Gastwirtschaft ,Engel im Feld’, von uns Kindern auch ,Engel im Hemd’ gerufen. Es war ein gern besuchtes Lokal, in dem Feiern und Treffen nach dem Krieg stattfanden. Unsere Familie feierte dort auch einen Polterabend“, erinnert sich Jürgen Homa. Es sie dort immer viel los gewesen. An Wochenenden waren die Plätze knapp.
„Wir Kinder trauten uns schon mal hinein und bekamen von den netten Besitzern eine Kleinigkeit zu knabbern oder zu trinken. Heute ist das Gebäude ein Mehrfamilienhaus, etwas umgebaut und restauriert. Aber es erinnert mich oft noch an damalige, harte Zeiten“, schließt Günter Homa.