Mülheim. Rund 20 Männer haben sich an einem Döner-Imbiss in Mülheim geprügelt. Der Inhaber wurde verletzt. Er erzählt, wie er den Gewaltausbruch erlebte.

Eine Massenschlägerei haben sich rund 20 Personen am Samstagabend vor einem Döner-Imbiss an der Eppinghofer Straße, Ecke Sandstraße in Mülheim geliefert. Gegen 20.20 Uhr war bei der Polizei ein Notruf eingegangen: Eine größere Gruppe prügelte sich vor dem Laden am Eppinghofer Kreisverkehr. Ein verbaler Streit war eskaliert, die Männer schlugen teilweise mit Holzlatten aufeinander ein.

Zwei Polizistinnen sind als erste vor Ort, ziehen Schlagstöcke

Auf Videos, die bereits kurz nach dem Vorfall in Facebook-Gruppen kursierten, sieht man eine wüste Schlägerei. Ein Mann wirft eine Mülltonne. Aus dem ersten Streifenwagen, der vor Ort eintrifft, springen zwei Polizistinnen. Mit gezogenen Schlagstöcken versuchen sie, die Beteiligten auseinanderzubringen. Wenig später trifft Verstärkung ein.

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Der Bereich vor dem Imbiss wird verwüstet: Stehtische und Getränkekisten, die wegen der Corona-Pandemie für den vorgeschriebenen Mindestabstand sorgen sollten, fliegen auf den Boden. Bei der Prügelei wurden laut Polizeibericht drei Männer im Alter von 27, 29 und 54 Jahren leicht verletzt und ambulant im Krankenhaus behandelt.

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Insgesamt wurden die Personalien von 20 Beteiligten festgestellt. Einige mussten zur Wache gebracht werden, um ihre Identität festzustellen. Nach ersten polizeilichen Ermittlungen gab es Streit zwischen dem türkisch-stämmigen Inhaber des Döner-Imbisses (29) sowie seinen Mitarbeitern und einer Gruppe von Männern. Dass es sich dabei größtenteils um bulgarische Staatsangehörige handelt, wurde sofort kolportiert und wird von der Polizei auch nicht dementiert.

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Am Sonntag ist der Laden wieder geöffnet und aufgeräumt. Inhaber Bozan Ersavas steht mit mehreren anderen Männern vor der Tür und gibt bereitwillig Auskunft über den Gewaltausbruch am Samstagabend. Er besitzt auch Handyvideos, die das Ganze dokumentieren. Der 29-Jährige, dessen Familie aus der Türkei stammt, hat den „Ruhrpott Döner Pizza“ nach eigener Auskunft vor drei Monaten übernommen. Der Imbiss werde quasi als Familienbetrieb geführt.

Kunde beschwerte sich über das Döner-Fleisch

Am Samstagabend sei er selber im Geschäft gewesen, zwei Brüder und sein Vater. Drei Männer seien gekommen, er bezeichnet sie als „Bulgaren“, die er vom Sehen kenne, die aber nicht zu seinen Kunden gehörten. Einer habe Döner bestellt und sich massiv beschwert: Das Fleisch sei zu dunkel. „Er hat angefangen, uns zu beleidigen und zu provozieren.“ Man habe angeboten, ihm einen neuen Döner zu geben, habe versucht, die Sache beizulegen.

Wenige Momente später seien zahlreiche Männer da gewesen. „Sie haben meinen Vater geschlagen“, berichtet Ersavas. Verletzt wurden schließlich: Er selber, der Vater, ein Bruder. Einer der Beteiligten habe ihm demonstrativ eine Pistole gezeigt, die er bei sich trug. Bozan Ersavas sagt, er habe Anzeige erstattet. Er und seine Familie würden jetzt bedroht, damit sie die Anzeige zurückziehen. Auch das türkische Generalkonsulat wolle er einschalten. Ersavas wirkt nervös. Man kann es verstehen.