Mülheim / Ruhr. Die Lehrer der Astrid Lindgren-Grundschule haben sich etwas ausgedacht: Eine Superhelden-Geschichte soll Schülern in Corona-Zeiten Halt geben.

Die Idee wurde bei den Lehrergesprächen in der Mülheimer Astrid Lindgren-Schule geboren: Die Schüler sollten eine Hilfe an die Hand kriegen, mit der sie die Geschehnisse rund um Corona besser verstehen und damit umgehen lernen.

„Die Schülerinnen und Schüler müssen mit Deutsch- und Matheaufgaben zu Hause versorgt werden. Aber viel wichtiger ist, dass wir als Schule die Kinder in diesen herausfordernden Zeiten gut begleiten“, sagt Schulleiterin Kathrin Grollmann. Deshalb hat ein kleines Team des Kollegiums etwas Besonderes entwickelt: eine Geschichte zum Vorlesen oder selber Lesen rund um einen Superhelden in der Corona-Krise.

Keine Schule, kein Besuch bei Freunden

Kirsten Heer, Schulsozialpädagogin der Grundschule, erfand die Figur „Heldi“ und hauchte ihm in einer Geschichte Leben ein. Der kleine Superheld erlebt den momentanen Alltag als Schüler in Mülheim. Er darf nicht zur Schule gehen, darf seine Freunde nicht treffen und ist ziemlich verunsichert, was da gerade alles so passiert.

Am Arm trägt Heldi den „Superkraft-Anzeiger“. Immer wenn es ihm nicht gelingt, sich an die Regeln zu halten und er zum Beispiel das lästige Händewaschen auslässt, verliert er Energie. Und dann beginnt der Balken auf seinem Superkraft-Anzeiger rot zu blinken. So versteht Heldi langsam, worauf er aufpassen muss.

Sich zurechtfinden und an die Regeln halten

„Die Kinder erleben doch gerade etwas, was völlig gegen ihre Natur ist: Sie dürfen ihre Freunde nicht treffen oder auf dem Spielplatz herumtoben, sie können Oma und Opa gerade nicht sehen. Die Berichterstattung in den Medien, die Stimmung der Menschen sind für sie verunsichernd", sagt Kirsten Heer. "Und auch die Schule fehlt als verlässlicher Ort. Deshalb finden wir, dass die Kinder, die sich in dieser Situation zurechtfinden und sich so gut es eben geht an die Regeln halten, wirkliche Superhelden sind.“ So heißt die Geschichte: „Ihr seid alle Superhelden!“.

Zusammen mit Kathrin Grollmann und einer weiteren Kollegin hat Kirsten Heer auch Arbeitsblätter mit Aufgaben rund um „Heldi“ entwickelt, die die Kinder bearbeiten können. Sie sollen noch einmal die wichtigsten Regeln aufschreiben oder können ihren eigenen „Superhelden-Alltag“ zu Hause beschreiben.

Heldi soll auch Wiedereinstieg begleiten

„Heldi wird uns in der nächsten Zeit begleiten,“ sagt Kathrin Grollmann, „und dann auch für den Wiedereinstieg in den Unterricht hilfreich sein.“ Dafür hat das Team auch bereits Ideen entwickelt. Die Geschichte von „Heldi“ kann auf der Homepage der Astrid Lindgren-Schule gelesen werden: www.astrid-lindgren-schule-mh.de