Mülheim. Dem DRK brechen die Blutspenden weg, auch in Mülheim. Der Grund ist vor allem Raumnot in Zeiten von Corona. Spenden bleibt sicher, so das DRK.

Blutspenden werden in Corona-Zeiten weiterhin dringend benötigt. Bei unaufschiebbaren Operationen, für die Therapie von Krebspatienten. Doch dem DRK brechen in diesen Tagen die Spenden weg. Der Grund ist vor allem Raumnot in Zeiten von Corona.

Der Blutspendetermin am kommenden Mittwoch, 25. März, im Altenhof auf dem Kirchenhügel (Althofstraße 9, 15 bis 19 Uhr), ist gesetzt, sagt Stephan Küpper vom Blutspendedienst West, der auch Einrichtungen in Mülheim mit Blutspenden versorgt. "Wir versuchen, alle Termine durchzuführen", betont er. Doch viele öffentliche Gebäude wie Schulen stehen jetzt nicht mehr zur Verfügung. Große Firmen haben ihre Belegschaften ins Home Office geschickt. Manchmal werde dem DRK noch am Tag der Spende abgesagt. "Das Dach über dem Kopf ist ja erste Grundvoraussetzung für die Blutspende", so Küpper. An Spendenwillige appelliert Küpper, sich zuvor zu informieren, ob der geplante Termin auch stattfinden kann. "Bitte schauen Sie auf die Listen im Internet, bevor Sie sich auf den Weg machen."

Blutspenden sind auch in Mülheim für Schwerkranke wichtig

Blutspenden sind auch in Zeiten von Corona für Schwerkranke alternativlos. 3500 Spenden benötigt der Blutspendedienst West für die Städte in seinem Bereich am Tag, derzeit fehlten rund 700 Spenden. Der Rückgang in der Corona-Krise ist deutlich spürbar. So wurden in Mülheim bis Mitte März 284 Blutspenden abgegeben, im vergangenen Jahr lag die Zahl im selben Zeitraum noch bei 375. Blut zu spenden sei künftig genauso sicher wie zuvor, sagt Natalia Thoma, DRK-Kreisgeschäftsführerin in Mülheim: "Wir brauchen jede Spende."

Der Ablauf der Blutspende ist derzeit ein etwas anderer als in Vor-Corona-Zeiten, daran müssen sich vor allem treue und langjährige Spender gewöhnen. "Das ist nötig zur Sicherheit aller Beteiligten, der Spender sowie der haupt- und der ehrenamtlichen DRK-Mitarbeitenden", so Küpper.

Meldungen, die etwa in den sozialen Netzwerken im Internet kursieren, dass man in Corona-Zeiten kein Blut spenden sollte, hält DRK-Sprecher Stephan Küpper für fatal - falsch sei es obendrein. "Das Blutspenden ist wegen der Hygienestandards sicherer als ein Einkauf im Supermarkt", sagt er. Grundsätzlich soll immer nur zur Blutspende kommen, wer sich auch fit genug dafür fühlt, das hat sich natürlich nicht geändert.

"Blutspenden sicherer als der Einkauf im Supermarkt"

Wer derzeit einen Infekt hat, wer kürzlich in einem Risikogebiet war, sollte jetzt nicht zum Termin kommen. Schon am Eingang zum Blutspendetermin, wo auch Desinfektionsmittel zur Verfügung steht, wird die Körpertemperatur gemessen. Liegt sie über 37,5 Grad, darf nicht gespendet werden, erklärt Stephan Küpper. Der Arzt fragt beim Vorgespräch mehr als sonst, also auch, ob man Kontakt zu Infizierten oder Risikopatienten hatte.

Kontakte werden beim Blutspenden jetzt weitgehend vermieden. So gibt es keinen Imbissbereich mehr, wo die Spender nach der Spende gemeinsam Kaffee trinken können - sie bekommen dafür ein Lunchpaket mit. "Und sollten damit schnell nach Hause gehen", rät Küpper. Selbst den eigenen Kugelschreiber sollten Blutspender jetzt mitbringen, um das Infektionsrisiko möglichst klein zu halten.

INFORMATIONEN: INTERNET UND HOTLINE

Der DRK-Blutspendedienst West informiert unter der kostenlosen Hotline zu Fragen rund um die Blutspende: 0800 -11 949 11, montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Mehr Info im Netz unter: blutspendedienst-west.de

Alle Spender bekommen beim Blutspendetermin am kommenden Mittwoch im Altenhof als Dankeschön ein Händedesinfektionsmittel.