Mülheim. Die Sparkasse Mülheim wird zwei der Geldautomaten in Saarn und in der Stadtmitte nach Sprengungen nicht wieder erneuern. Aus Sicherheitsgründen.

Die Sparkasse Mülheim wird zwei ihrer Geldautomaten in Saarn und in der Stadtmitte nach Sprengungen nicht wieder erneuern. Als Grund gibt die Sparkasse Befürchtungen an, dass bei einer erneuten Attacke auf die Geräte auch Menschen verletzt werden könnten.

Bei den Geldautomaten der Sparkasse Mülheim, die nun nicht mehr ersetzt werden, handelt es sich um das Gerät in dem kleinen Pavillon am St. Marien-Hospital sowie um den Geldautomaten auf dem Parkplatz von McDonald’s an der Kölner Straße. Der Saarner Geldautomat wurde im Januar 2020 zum zweiten Mal von unbekannten Tätern gesprengt, nachdem er erst im Sommer, nach einer Zerstörung im Februar 2019, wieder aufgestellt worden war. Kostenpunkt: rund 80.000 Euro.

Bei der Sprengung in Mülheim-Saarn wurde auch ein Auto beschädigt

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Bei der Tat zum Beginn dieses Jahres war die Wucht der Detonation mitten in der Nacht so groß gewesen, dass das Schutzhäuschen auf dem Parkplatz völlig zerstört wurde. Auch ein in der Nähe geparktes Auto wurde stark in Mitleidenschaft gezogen. Reinigungskräfte von McDonald’s sollen kurz zuvor ebenfalls ein Fahrzeug auf dem Parkplatz abgestellt haben. Dass bei einer erneuten Attacke Menschen verletzt werden, will der Sparkassenvorstand verhindern: „Nach intensiven Beratungen sind wir zu diesem Schluss gekommen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Martin Weck. „In erster Linie zum Schutz vor Leib und Leben von Unbeteiligten.“

Mehr Sprengungen als in Essen

Das Polizeipräsidium in Essen gab für das Jahr 2019 vier Geldautomatensprengungen an, drei in Mülheim und einen Essen. 2018 gab es zwei Fälle in Mülheim und keinen in Essen.

Im Jahr 2017 war die Zahl bislang am höchsten: Damals waren es in beiden Städten jeweils fünf Sprengungen.

Die insgesamt 48 Geldautomaten – jetzt sind es noch 46 – der Mülheimer Sparkasse sind in den vergangenen Jahren zehn Mal von einer Geldautomaten-Attacke betroffen gewesen. Erst 2019 wurde auch der Geldautomat am Marien-Hospital zerstört. Dieser liegt direkt an der viel befahrenden Kaiserstraße. „Wir haben bisher stets in neue Geräte investiert. Uns immer für das aktuell sicherste und stabilste Modell entschieden. Leider haben wir aber den Eindruck, dass die Straftäter durch die zusätzlichen Sicherungen zu noch gefährlicheren Maßnahmen greifen. Bisher ist kein Unschuldiger zu Schaden gekommen. Wenn man sich die Auswirkungen der jüngsten Sprengung betrachtet, wollen wir das Glück nicht weiter herausfordern“, so Weck.

Der Sparkasse ist das Risiko zu groß, dass Unbeteiligte verletzt werden könnten

Erstmals gibt die Sparkasse mit dieser Entscheidung Geldautomatenstandorte in Mülheim aus Sicherheitsgründen auf, bestätigte Sparkassensprecher Frank Hötzel. Bei der letzten Sprengung in Saarn seien „Blechteile in Körpergröße durch die Gegend geflogen“, erinnert er sich. Das Risiko sei so groß, weil an den Straßen und Kreuzungen Unbeteiligte zur falschen Zeit am falschen Ort sein könnten.

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Hötzel verweist darauf, dass es für beide Automaten-Standorte Alternativen im unmittelbaren Umkreis von unter einem Kilometer gebe: in der Innenstadt im Forum und in Saarn in der Sparkassenfiliale an der Düsseldorfer Straße. Auch an Supermarktkassen könne man sich alternativ per EC-Karte mit Bargeld versorgen. Alle SB-Foyers der Filialen bleiben allerdings weiterhin aus Sicherheitsgründen zwischen 0 und 5 Uhr geschlossen, so Hötzel.