Mülheim. Der Krisenstab der Stadt Mülheim bespricht am Donnerstag mögliche Maßnahmen zum Coronavirus. Die Stadt hat schon die Yonex German Open abgesagt.
Nachdem die Stadt Mülheim am Mittwoch das Badminton-Turnier Yonex German Open abgesagt hat, wird am Donnerstag der Krisenstab tagen, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Der Krisenstab kommt immer bei so genannten „Großschadensereignissen“ zusammen und besteht aus Beigeordneten, Vertretern der Feuerwehr und Experten – in diesem Fall Ärzten, Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes und der Krankenhäuser.
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„Die Vorbeitungen auf einen möglichen Fall laufen schon seit Wochen“, sagt Thomas Hecker, kommissarischer Leiter des Gesundheitsamtes. So habe die Feuerwehr bereits Ende Januar einen Ablaufplan entwickelt und für die niedergelassenen Ärzte hat das Gesundheitsamt einen Leitfaden erstellt, wie sie mit einem möglicherweise Infizierten umgehen sollen.
Mülheimer Krankenhäuser sind für Mülheimer Corona-Patienten verantwortlich
Das Gesundheitsamt selbst ist für die Erfassung und die Meldung der Erkrankten verantwortlich – und dafür, zu klären, woher die Infektion stammen kann. „Das ist in Zusammenhang mit Großveranstaltungen schwierig nachzuvollziehen“, sagt Hecker. Aufgrund der Datenlage, die die Stadt jetzt hat, habe man sich deshalb entschlossen, die German Open abzusagen. Ob noch weitere Veranstaltungen auf der Kippe stehen, werde sich erst nach der Sitzung des Krisenstabs klären.
In jedem Fall seien Stadt und Krankenhäuser auf eine mögliche Infektion vorbereitet. „Die hiesigen Krankenhäuser sind für Mülheimer Patienten verantwortlich“, sagt Hecker. Es sei zunächst nicht geplant, Fälle beispielsweise in Düsseldorf oder Essen zu bündeln. Sowohl im Evangelischen Krankenhaus als auch im St.-Marien-Hospital stehen Betten für Corona-Patienten bereit.
Bei Corona-Verdacht: Hausarzt telefonisch kontaktieren
Wer meint, sich mit dem Coronavirus angesteckt haben zu können, solle sich erst einmal telefonisch bei seinem Hausarzt melden und nicht in die offene Sprechstunde kommen. Der würde die Anamnese, also die Vorgeschichte der Erkrankung, untersuchen und in Absprache mit den dortigen Ärzten in ein Krankenhaus verlegen lassen. Für diesen Fall gebe es speziell ausgerüstete Krankenwagen und Schutzmaßnahmen bei den Sanitätern und Ärzten.
Viele Anrufe verunsicherter Mülheimer gehen derzeit beim Gesundheitsamt ein. Thomas Hecker beschwichtigt: „In der Regel ist es die Grippe, das Coronavirus ist die riesige Ausnahme.“ Wer allerdings eine China- oder Italienreise hinter sich hat und typische Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot aufweist, sollte sich mit einem Arzt absprechen.