Mülheim. Die Organisatoren des Ruhr Reggae Summer mussten das Schwester-Festival in Dortmund absagen. Welche Auswirkungen das auf Mülheim hat:
Für Fans des Ruhr Reggae Summers gibt es eine schlechte und eine gute Nachricht. Zunächst die schlechte: Das Schwesterfestival im Dortmunder Revierpark Wischlingen vom 11. bis 13. Juni hat der Veranstalter U-Concert abgesagt. Die gute Nachricht: In Mülheim findet das Festival wie geplant statt. Vom 7. bis 9. August feiern Reggae-Fans wieder rund ums Ruhrstadion in Styrum.
Der Grund für die Absage in Dortmund: Bauarbeiten im Park werden doch umfangreicher als ursprünglich geplant. „Wir haben noch nach einer Ausweichlocation gesucht“, erklärt Henning Schmalenbach vom Wuppertaler Veranstalter U-Concert. „Am Ende mussten wir aber realisieren, dass wir so schnell kein neues behördliches Genehmigungsverfahren auf die Beine stellen können.“
Positive Auswirkungen auf die Mülheimer Veranstaltung
Auf Mülheim soll sich die Absage aber positiv auswirken. „Der ein oder andere Künstler aus dem Dortmunder Booking wird nach Mülheim wechseln“, sagt Schmalenbach. Und sicher werde auch der ein oder andere Gast aus Dortmund den Weg nach Mülheim finden.
Der Vorverkauf für das Dortmunder Festival lief bereits, auch für die Mülheimer Veranstaltung ist der Ticketverkauf bereits freigeschaltet. „Wir machen allen Kunden, die schon Tickets für Dortmund gekauft haben, das Angebot, sie auf Mülheim zu überschreiben.“ Preislich sind die Dortmunder Karten etwa ein Drittel günstiger.
Headliner wird Damian Marley, jüngster Sohn Bob Marleys
Auch wenn die Vorbereitungen für den RRS am Ruhrstadion noch laufen, steht ein Großteil des Musikprogramms schon fest, verrät Henning Schmalenbach. Als Headliner soll Damian Marley auftreten, der dann bereits zum zweiten Mal in Mülheim zu Gast sein wird. Er ist der jüngste Sohn von Bob Marley und der ehemaligen Miss World Cindy Breakspeare.
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Im Gegensatz zum seichteren Sound des Roots Reggae, für den sein Vater bekannt ist, bevorzugt Damian Marley eher härtere Klänge mit Einflüssen aus dem Dancehall oder Hip-Hop. Seine bekanntesten Titel sind „Welcome to Jamrock“, „Make It Bun Dem“, das er mit Skrillex aufgenommen hat, oder „Bam“, seine letzte Single, die er 2017 mit Superstar Jay-Z einspielte.
Roots-Reggae-Zone im Beach-Bereich des Schwimmbads
Ebenso dabei sein werden Künstler wie Protoje, Koffee oder Dub FX, „der im vergangenen Jahr seinen Auftritt aufgrund des Unwetters abbrechen musste“, erinnert sich der Organisator. In diesem Jahr seien endlich auch die Bauarbeiten an der Eisenbahnbrücke am Kolkerhofweg abgeschlossen. Diese hatten zu Einschränkungen im Bahn- und Autoverkehr geführt und auch das Caravan-Camping eingeschränkt.
Tanzen können die Besucher nicht nur vor der Hauptbühne auf dem Parkplatz am Ruhrstadion, sondern auch hinten im angrenzenden Naturbad. Dort gibt es eine Roots-Reggae-Zone am Beach, wo man tanzen und chillen kann. „Außerdem wollen wir die Wege zwischen Zelt- und Festivalplatz verbessern“, sagt Schmalenbach. Ein befestigter Hauptweg soll das Pendeln bequemer machen.
Möglichst auf Plastik verzichten
Zahlreiche Imbissstände bieten zudem Essen und Getränke aus aller Welt an: Jamaikanische oder afrikanische Küche, aber auch Klassiker wie Pommes oder Currywurst stehen auf dem Speiseplan. „Angeboten wird nur Bio-Fleisch“, sagt der Organisator. Und: „Wir wollen komplett auf Plastik verzichten.“
Immerhin feiert die Reggae-Gemeinde zwischen A40 und Raffelberg – zumindest auf dem Camping-Gelände – auch im Naturschutzgebiet. Daher setzt der Veranstalter bereits seit Jahren auf ein bewährtes Müll-Pfand-System. Dies habe bisher immer gut funktioniert.