Von Anfang an brauchte es nur eine Bühne, starke Bässe und lässige Musik, um die Besucher des Ruhr Reggae Summers im Ruhrstadion glücklich zu machen. Daran hat sich auch zehn Jahre später nichts geändert – nur, dass heute bis zu 8000 Besucher und zahlreiche Weltstars zum Festival kommen, um in Mülheim Musik zu spielen. In diesem Jahr feiert die größte Veranstaltung der Stadt Zehnjähriges. Zum runden Geburtstag vom 5. bis 7. August haben die Veranstalter wieder viele Gäste eingeladen – als Headliner feiert Damian Marley mit, jüngster Sohn der Reggae-Legende Bob Marley.
Nach seiner Premiere im Jahr 2007 hinterließ das Festival allerdings nicht nur „Love, Peace & Music“ in der Stadt, sondern auch kritische Stimmen: Anwohner aus Styrum, Speldorf und dem benachbarten Oberhausen beschwerten sich damals über wummernde Bässe. Genausoviele Stimmen hielten aber dagegen: „Eine Bereicherung für Jung und Alt in der Stadt“, hieß es von vielen Bürgern. Auch der Jugendstadtrat setzte sich für eine zweite Auflage des Festivals ein und der Veranstalter U-Concert besserte seine Soundanlage aus, so dass die Bässe kaum noch außerhalb des Geländes zu hören waren. „Wir haben immer gut mit der Stadtverwaltung und dem Ordnungsamt zusammengearbeitet“, resümiert Veranstalter Henning Schmalenbach. Auch wenn sich nicht immer alle Vorschläge umsetzen ließen, oft verhandelt werden muss. Mittlerweile ist das beliebte Festival in der Stadt etabliert und hat sich ein festes Stammpublikum erspielt, darunter nicht nur Szenekenner, sondern viele Besucher, die einfach gut gelaunt ihr Wochenende verbringen wollen.
Ein solches soll auch die Geburtstagsausgabe werden. „Es ist natürlich schwierig, das Programm von Jahr zu Jahr zu toppen“, lacht Henning Schmalenbach. „Aber an vielen Stellen ist uns fürs Zehnjährige gelungen: Zum Beispiel beim Programm, das diesmal besonders hochkarätig ist.“ Damian Marley (37) alias „Jr. Gong“ (in Anlehnung an den Spitznamen seines Vaters, Tuff Gong) soll das Zugpferd sein: Der jüngste Sohn von Bob Marley und der ehemaligen Miss World Cindy Breakspeare gilt als „größter und erfolgreichster Reggae Artist der Welt“, wirbt der Veranstalter. Sein Album „Welcome to Jamrock“ sei richtungsweisend für eine ganze Dekade jamaikanischer Musik gewesen, seine weltweiten Tourneen stets ausverkauft. Marleys Sound kombiniert Hip-Hop mit Dancehall und elektronischen Einflüssen.
Tanzworkshops und bunter Markt
Ebenso zugesagt haben bereits die Künstler Protoje, Tarrus Riley, Dub FX, Anthony B, Marcia Griffith, Umse und BudMH. Freuen dürften sich viele Zuschauer auch über Mono & Nikitaman, die längere Zeit nicht mehr in Mülheim gespielt haben und diesmal wieder dabei sind. Zu hören gibt es auf der großen Bühne und im Zelt Roots, Reggae, Dancehall, Hip-Hop, Ska oder Dub.
Dazu können Besucher an Tanz-Workshops teilnehmen, an Marktständen bummeln und landestypische Küche probieren. Im Naturbad darf wieder geplanscht und zu karibischen Klängen gechillt werden – das hat sich in zehn Jahren längst bewährt.