Mülheim. Bei den Zwischenstücke in Mülheim ist jetzt „Intervention“ von Rebekka Kricheldorf zu sehen. Es entlarvt den scheinheiligen Versuch, zu helfen.
Bei den echten „Stücken“ war sie schon viermal mit einem Beitrag vertreten: Rebekka Kricheldorf. Nun ist eine Arbeit von der Dramatikerin auch bei den Zwischenstücken zu sehen: Das Staatstheater Kassel zeigt am Donnerstag, 13. Februar um 19.30 Uhr „Intervention“ im Theater and der Ruhr (Akazeinallee 61).
Die Autorin entlarvt in „Intervention“ auf gewohnt bitterkomische Weise den scheinheiligen Versuch dreier Frauen, ihre Freundin zurück auf den rechten Weg zu führen. Lily trinkt zu viel. Was also tun, damit sie nicht vollends auf die schiefe Bahn gerät? Das Gespräch mit ihr suchen, da sind sich die Experten einig. Und am besten man tut dies nicht allein, sondern bildet einen ganzen Hilfstrupp.
Zwischenstücke in Mülheim: Samariter und Gestrauchelter
Doch so eine Überraschungsparty, bei der einem statt Korken gut gemeinte Ratschläge um die Ohren knallen, kann schnell entgleisen. Denn bei jedem Hilfsangebot entsteht immer auch ein Machtgefälle: zwischen dem Samariter, der sein Leben souverän im Griff zu haben glaubt, und dem Gestrauchelten, dem er huldvoll die Hand reicht. Da ist mit massivem Widerstand von Seiten des Interventionsopfers zu rechnen.
Wo liegen überhaupt die Grenzen zwischen hedonistischem Lebensstil und selbstzerstörerischem Verhalten? Wer ist befugt, diese zu ziehen? Was macht das gelungene Leben aus? Ob die gerade Bahn der schiefen stets vorzuziehen und welche von beiden wirklich die Autobahn in die Hölle ist, hängt schwer davon ab, wo man die Hölle lokalisiert.
Im Anschluss an die Vorstellung gibt’s ein Publikumsgespräch mit den Schauspielern und der Regisseurin Schirin Khodadadian. Karten kosten 23,50 Euro/erm. 9 Euro und können unter 599 0188 reserviert werden.