Mülheim. Wenn Mülheims Rote Funken ihre Herrensitzung feiern, bleibt kein Sitz frei. So auch in diesem Jahr, als Mann wieder einfach Mann sein durfte.
420 Jecken gönnten sich am Sonntag einen Frühschoppen der karnevalistischen Art. Der Präsident der Roten Funken, Heino Passmann, und der Vorsitzende der Funken, Johannes Terkatz, freuten sich bei der Herrensitzung im Autohaus Extra über ein ausverkauftes Haus.
900 Liter Bier sorgten dafür, dass niemand dürsten musste. Neben dem Funkenschal gehörte das T-Shirt mit der Aufschrift „Der Präsident hat Durst!“ zum bevorzugten Kostüm der Herrschaften, die ansonsten karnevalistisch eher underdressed waren. Weil blauer Dunst über den Jeckenköpfen schwebte, hatte Sitzungspräsident Passmann viel Durst und orderte immer wieder ein blondes Helles beim Nummerngirl Shari, einem blonden Männertraum.
Sängerin Susan Kent musste gleich mehrere Zugaben geben
Doch Shari war nicht die einzige Dame auf der Bühne, die bei den jecken Jungs traumhaft ankam. Auch bei einer Herrensitzung gilt: „Ganz ohne Weiber geht die Schose nicht.“ Und so ließen nicht nur die Showgirls der Roten Funken und deren Ladykracher, sondern auch die gewohnt glamourös tanzenden Ruhrgardistinnen die Männerherzen im Saal höherschlagen, ob als Matrosinnen, ob im Schotten-Look oder als Cancan-Tänzerinnen aus dem Moulin Rouge.
Einen echt guten Lauf hatte bei den Herren auch Sängerin Susan Kent. Sie musste gleich mehrere Zugaben geben. Kent sang von „We will rock you“ über „Rocking all over the world“ bis zum „Summer of 69“ alle guten, alten Rock-Klassiker, die man(n) gerne hört. Da ging Man(n) mal so richtig aus sich heraus, und das nicht nur bei „I can’t get no satisfaction“ von den Stones.
„Ihr seid wirklich süß, Jungs. Ich nehme euch alle mit!“
Da sprang auch bei Susan Kent der Funke über. Sie holte sich mit Matthias einen Mann aus der ersten Reihe als Luftgitarristen auf die Bühne und lobte ihr enthusiastisches Publikum unbeschreiblich weiblich: „Ihr seid wirklich süß, Jungs. Ich nehme euch alle mit!“
Das wäre so manchem Herrn im Saal wohl recht gewesen, aber sicher nicht seiner besseren Hälfte. Die konnte daheim den Ofen kalt lassen. Denn mit dem Showpogramm und dem zünftigen Buffet der Funken war Mann mit Leib und Seele an diesem Sonntag gut bedient und gut versorgt.