Mülheim. Private Investoren haben Flächen am zukünftigen Verkehrsknoten gekauft. Besteht noch Gestaltungseinfluss für politische Gremien und Stadtplaner?

Wegen des Eigentümerwechsels bei der Hauptpost sowie den Zwillingstürmen auf der anderen Seite des Durchgangs zum Hauptbahnhofs (diese Redaktion berichtete) haben die Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI) einen Eilantrag für die Sondersitzung des Stadtentwicklungsausschuss am Dienstag, 14. Januar, gestellt.

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Die MBI fürchten, dass die Stadt jetzt keinen Einfluss mehr auf die Gestaltung der Flächen hat. Noch in diesem Jahr sollen der überbaute Durchgang vom Forum zum Bahnhof wegen mangelnden Brandschutzes abgerissen und der Nahverkehrsknoten neu gestaltet werden.

Die MBI erwarten in der Sitzung Antworten aus dem Bau- und Planungsdezernat auf ihre zahlreichen Fragen. Beispielsweise: Wem gehörten die beiden Grundstücke von Hauptpost und „Easy-Türmen“ vorher? Wurde die Stadt davon unterrichtet? Hätte sie für die sensiblen Grundstücke der Stadtentwicklung ein Vorkaufsrecht gehabt? Hat die Stadt Einfluss auf die Gestaltung? Gab es bereits Gespräche mit den Investoren? Wie sehen die Pläne zur Umgestaltung der Fläche über U-Bahn- und Bustunnel aus?

Politische Gremien wurden über Verkauf nicht informiert

Neuer Eigentümer beider Flächen (rund 20.000 Quadratmeter) und Gebäude ist die SWT Verwaltungs GmbH im bayrischen Rain. SWT bezeichnet das Areal als „Schlüsselgrundstück der Stadtentwicklung“. Die MBI wollen auch den Nahverkehr und das Umfeld des Hauptbahnhofes einbeziehen.

Bisher sei das Projekt an den politischen Gremien und der Öffentlichkeit vorbeigelaufen. Der Gestaltungsprozess mit Stadt und Investoren sollte frühzeitig und mit Bürgern und Politikern beginnen, so die MBI.