Mülheim. Im Evangelischen Wohnstift Raadt in Mülheim gibt es seit Silvester mehrere Norovirus-Erkrankte. Betroffene dürfen ihre Zimmer nicht verlassen.

Noroviren verbreiten sich besonders im Winter. Auch in Mülheim hat es in jüngster Zeit einige Fälle gegeben. Vor den Weihnachtsferien wurden eine Grundschule in Winkhausen und eine Kita sogar zeitweise geschlossen. Aktuell gelten Quarantänemaßnahmen im Evangelischen Wohnstift Raadt.

Im Seniorenheim an der Parsevalstraße seien seit dem Silvestertag einige Krankheitsfälle aufgetreten, bestätigt eine Sprecherin der evangelischen Unternehmensgruppe Ategris, zu der das Haus gehört. Bewohner, aber auch Mitarbeitende habe es erwischt. Das Gesundheitsamt sei informiert worden.

Altenheim-Bewohner müssen seit Silvester auf ihren Zimmern bleiben

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Die Infizierten müssten auf ihren Zimmern bleiben, um weitere Ansteckung zu vermeiden, auch den Gesunden werde dies empfohlen. Zu denjenigen, die bislang vom Virus verschont geblieben sind, gehört der Großvater von Claudia Eickelbaum. Ihm und allen anderen wird das Essen momentan aufs Zimmer gebracht, das sonst übliche Tagesprogramm ist gestrichen.

Der 96-Jährige sei noch sehr aktiv und von den Einschränkungen wenig begeistert, berichtet die Enkelin. Sie hat aber auch Verständnis für die Maßnahmen, die die Leitung des Wohnstifts verordnet hat: „So eine Infektion ist im Alter sicher nicht ohne.“

Norovirus hat im Winter Hochsaison

Tatsächlich ist das Norovirus mit heftigem Durchfall und Erbrechen für Senioren, aber auch für Kinder besonders gefährlich, weil sie schneller dehydrieren. Hochsaison hat die Krankheit regelmäßig im Winter. „Norovirus-Infektionen kommen in Seniorenrichtungen und auch Krankenhäusern immer mal wieder vor“, erklärt Saskia-Alexandra Kühle, Leiterin der Heimaufsicht in Mülheim.

Die Stadt Mülheim bestätigt auf Anfrage den Norovirus-Verdacht im Wohnstift Raadt. „Die Einrichtungsleitung hat sich beim Gesundheitsamt gemeldet und Handlungsempfehlungen bekommen“, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Tätig werden müsse die Stadt aber erst, wenn sich die Infektionen zu einer Epidemie auszuweiten drohen. Im Wohnstift Raadt geht man laut Ategris-Sprecherin davon aus, dass in den nächsten Tagen Entwarnung gegeben werden kann.

Grundschule blieb am Freitag, den 13. geschlossen

Eingeschritten ist das Gesundheitsamt dagegen Mitte Dezember, als das Norovirus in der Grundschule am Steigerweg grassierte. Am Freitag, den 13., blieb die Schule geschlossen. Nach dem Wochenende konnte der Unterricht weitergehen.