NRW. Das Norovirus schwappt regelmäßig als Krankheitswelle über NRW. Dazu kommt eine extrem hohe Dunkelziffer. Was man über das Virus wissen muss.

Plötzlicher Durchfall und schwallartiges Erbrechen – das Norovirus trifft NRW immer wieder. Das belegen regelmäßig die Zahlen des Landesamtes Gesundheit NRW. Mediziner warnen: Betroffene sollten unbedingt zu Hause bleiben. Denn: Der Brechdurchfall ist eine ist hochansteckende Krankheit und kommt extrem plötzlich.

Aber zu den Tausenden Patienten, die wegen einer Magen-Darm-Infektion zum Arzt gehen, kommt eine erheblich höhere Dunkelziffer: In der Statistik tauchen nur die Erkrankten auf, bei denen nach einer Stuhlprobe ein Labornachweis vorliegt. "Das Virus hat saisonbedingt Hochzeit", sagt Allgemeinmediziner Dr. Ludger Höing.

Wann trifft Norovirus wen wie lange?

Noro schlägt meist ab Ende September zu. Der Höhepunkt der Krankheitswelle liegt zwischen Januar und März. Im zweiten Quartal fällt die Erkrankungskurve dann wieder massiv ab. Aber auch im Sommer kann uns das Virus mal treffen. Meist ist man ihn nach einem Tag wieder los. Tags darauf bleibt oft nur große Mattheit. Vor allem Kinder kommen mit dem Virus "gut" klar. Anders sieht es bei Senioren aus. Die Inkubationszeit (Ansteckung bis Ausbruch) liegt meist bei ein paar Stunden bis zwei Tagen.

Welche Sympome sind typisch für den Norovirus?

"Patienten klagen über plötzlichen Durchfall, Erbrechen, Übelkeit und Magenkrämpfe", erklärt Höing. "In schweren Fällen treten Kreislaufbeschwerden auf", fügt Internistin Mechthild Kemper hinzu. In den meisten Fällen haben Patienten es nach spätestens 48 Stunden überstanden.

Was hilft gegen die Beschwerden?

Ludger Höing empfiehlt die klassischen Hausmittel wie eine Brühe oder einen gesüßten Tee. "Dazu sollte man viel trinken, denn der Körper verliert ja auch viel Flüssigkeit", rät der Mediziner. Apotheken bieten außerdem spezielle Elektrolyt-Mischungen an, die den Energiespeicher wieder aufzufüllen.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

"Man sollte zum Arzt gehen, wenn die Kreislaufprobleme zu stark werden oder die Beschwerden länger als 48 Stunden anhalten", sagt Höing. Kinder und Senioren sollten wegen der hohen Dehydrierungsgefahr schon früher medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie kann ich mich vor dem Norovirus schützen?

Händewaschen, Händewasche, Händewaschen – das ist der Ratschlag von Ludger Höing. "Handhygiene ist bei Brechdurchfall extrem wichtig." Die Erreger setzten sich auf Türklinken, Tastaturen oder Griffen im Bus fest. Das Norovirus birgt eine extrem hohe Ansteckungsgefahr, weil die winzigen virushaltigen Tröpfchen auch über die Luft transportiert werden. Zudem sind Infizierte oft noch länger ansteckend. Aber auch Desinfizieren will richtig gemacht sein: Die Tastatur mit einem Alkoholtuch abzuwischen reiche nicht – das Mittel müsse länger wirken. Der dringende Rat des Hausarztes: "Wer krank ist, sollte unbedingt zu Hause bleiben."