Mülheim. Verzögerungen bei der Sanierung des Mülheimer Rumbachs: Die Stadt hatte den Baustart für den vergangenen Herbst angekündigt. Jetzt wird’s später.

Versprechen sollten eingehalten werden. Aber die Mitglieder der Interessengemeinschaft Rumbachtal (IGR) verlieren zusehens den Glauben an Versprechungen aus dem Rathaus. Bereits vor Wochen sollten Arbeiter den Bachlauf zwischen Rumbachtal Hausnummer 8 und und Tilsiter Straße renaturieren. Bisher wurde kein Bagger am Bachbett gesichtet, obwohl der Start der Arbeiten für den Herbst 2019 aus dem Umweltamt versprochen war.

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Dabei möchten Stadt und Bezirksregierung mit diesem Projekt „auf jeden Fall noch in diesem Winter beginnen“, schreibt IGR-Sprecher Heinz Moseler an seine Nachbarn. Die notwendigen Ausschreibungsunterlagen seien von der Stadt und dem Büro Glacer inzwischen veröffentlicht worden, nachdem die Bezirksregierung einen Bescheid zum „Förderunschädlichen Baubeginn“ erteilt habe.

Es dauerte länger, bis Mülheim die Ausschreibung starten konnte

Sollte diese Ausschreibung erfolgreich verlaufen, und es bewirbt sich bis Mitte Januar 2020 mindestens eine Firma „mit einem angemessenen Preis“, könnten nach Moselers Einschätzung „frühestens Ende Januar 2020 der Bagger anrollen“. Das könnte bedeuten: Bis Ende Februar/Anfang März 2020 sind nicht alle geplanten Arbeiten zu schaffen.

Daher hat die IGR die Verwaltung gebeten, auf jeden Fall mit den Arbeiten ab Hausnummer 8 bachabwärts bis zur Walkmühle zu beginnen. Laut Moseler habe er dafür eine Zusage aus dem Technischen Rathaus bekommen. „Aber es dauert wieder einmal alles deutlich länger als ursprünglich von der Stadt versprochen“, erklärt Heinz Moseler auf Nachfrage dieser Zeitung.

Hoffen auf Baubeginn im Mülheimer Rumbachtal Ende Januar

Wären die Ausschreibungsunterlagen früher erstellt worden, hätten die Arbeiten auch pünktlich im vergangenen Oktober beginnen können. Auch die für das Rumbachprojekt zugesagten Landeszuschüsse sind nun in andere Projekte geflossen, weil die Stadt sie nicht rechtzeitig abgerufen hat, heißt es dazu aus dem Umweltministerium.

Die Stadt begründet die Verzögerungen beim Rumbachprojekt mit Personalmangel. Die IGR-Mitglieder fürchten, dass die Sanierung des Rumbachs sich zu einer unendlichen Geschichte ausspült. Mit dem nächsten Starkregen und den danach gefluteten Kellern steigt die Wut der Anlieger – wie die Wassermenge im engen Bachbett. „Hauptsache, es geht jetzt endlich los. Und das wirklich bald. Versprechen muss man doch halten. Oder gelten sie im Rathaus nicht mehr?“, fragt Heinz Moseler.