Mülheim. Wer wird der nächste OB von Mülheim? Nach Diane Jägers (CDU/Grüne) und Alexander von Wrese (AfD) wirft ein dritter Kandidat den Hut in den Ring.
Nach Diane Jägers (CDU/Grüne) und Alexander von Wrese (AfD) steht der dritte Kandidat für die Mülheimer OB-Wahl im September 2020 fest: Jürgen Abeln (44) aus Saarn will als unabhängiger Kandidat antreten. Vor dem Bürgerentscheid zum VHS-Standort in der Müga hatte Abeln für Aufsehen gesorgt.
Keine 14 Tage vor dem Bürgerentscheid ging der Saarner, der im Immobilien- und Vermietungsgeschäft tätig ist, mit einer Initiative an die Öffentlichkeit, die sich gegen das Bürgerbegehren aussprach. Abeln forderte, sich Zeit zu nehmen, um die VHS-Immobilie in der Müga zu einem Bürgerzentrum nach Vorbild etwa des Essener Unperfekthauses zu entwickeln.
Abeln: Mülheim benötigt dringend den wirtschaftlichen Sachverstand
Jetzt will Abeln politisch richtig einsteigen, er sagt zu seiner angepeilten OB-Kandidatur als parteiloser Einzelbewerber: „Unsere Stadt benötigt dringend den wirtschaftlichen Sachverstand, den ich als Unternehmer mitbringe.“ Er habe bereits ein Wahlkampf-Team hinter sich versammelt, im Januar wolle er ein Wahlprogramm präsentieren.
Politik und Verwaltung entfernten sich immer mehr von den Bürgern. Es gehe immer weiter abwärts mit der Stadt. Positive Impulse seien nicht erkennbar, erklärt der dreifache Familienvater, warum er selbst ins Rennen um das OB-Amt gehen will. Sein Ziel sei es, die Abwärtsspirale zu durchbrechen und Mülheim wieder zu einer lebenswerten Stadt zu machen.
Schluss machen mit dem „Geklüngel hinter verschlossenen Türen“
Es gelte die Misswirtschaft abzustellen: „Einnahmen, Ausgaben, Prozesse, alles muss geprüft werden“, sagt Abeln. Er wolle für Transparenz stehen, wolle etwa offenlegen, warum der ÖPNV in Mülheim teurer sei als in anderen Städten, aber nicht besser. Er fragt sich, „warum die Personalkosten der Verwaltung angeblich zu hoch sind, die Bürger aber trotzdem ewig warten müssen, angeblich aus Personalmangel“. Abeln will Schluss machen mit dem „Geklüngel hinter verschlossenen Türen“.
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Familienfreundlichkeit, Wirtschaftsfreundlichkeit, Mobilität mit ÖPNV und Fahrrad, Klimawandel, Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung, aber auch ein Thema wie die Vereinsamung im Alter treiben Abeln um.
Abeln: Ich bin konsequent und habe Mut zu Entscheidungen
Der 44-Jährige hält sich für geeignet, den Chefsessel im Rathaus zu besetzen. „Ich bin mit Leib und Seele selbstständiger Unternehmer, konsequent und habe Mut zu Entscheidungen“, sagt er. Jahrelang habe er sich beruflich mit Controlling, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Finanzanalysen befasst, verfüge über drei Berufsabschlüsse als Industriekaufmann, Betriebswirt (BA) und Wirtschaftsinformatiker.
Im Januar will Abeln mit seinem Team die nötigen Unterschriften einsammeln für die offizielle Anmeldung seiner OB-Kandidatur.