Mülheim. Die Ruhrgallery beendet das Ausstellungsjahr mit einer kontrastreichen „Zugabe“. Franz Püll und Klaus Wiesel zeigen ganz unterschiedliche Werke.
Eine Zugabe gibt die Ruhr Gallery am Ende des Ausstellungsjahres 2019 – und die ist äußerst kontrast- und abwechslungsreich. Zwei Künstler, die ganz unterschiedlich arbeiten, stellen gleichzeitig aus: Franz Püll und Klaus Wiesel. Ihre Werke sind bis zum 12. Januar an der Ruhrstraße 3 zu sehen.
Das Jahresthema in der Galerie war „Leonardo da Vinci“. Franz Püll hat sich intensiv mit dem Universalgenie beschäftigt und eine Hommage an da Vinci geschaffen. Seine gegenständlich-surrealen Bilder setzen sich mit dem Leben und Schaffen da Vincis auseinander, zeigen Stationen seines Lebens auf: die Kleinstadt Vinci, wo er geboren wurde. Florenz, wo er in die Lehre ging. Mailand, wo er seine beste Zeit erlebte. Amboise, wo er schließlich starb.
Stationen aus dem Leben von Leonardo da Vinci
Püll arbeitet mit verschiedenen Techniken, mit Acryl und Aquarellfarben, Lacken, Chrom, Holz. Neben den Landschafts- und Architekturansichten aus Italien hat er zum Thema auch Bilder geschaffen, die sich auf bestimmte Werke des Altmeisters beziehen – etwa auf die „Mona Lisa“ oder die Zeichnung „Der vitruvianische Mensch“.
Hinter manch einem Bild steckt eine Geschichte oder Anekdote. Beispielsweise hinter der Darstellung eines Pferde-Standbildes. „Da Vinci hat die Pläne dazu vor rund 500 Jahren angefertigt. Als es dann in Bronze gegossen werden sollte, hatte gerade ein Krieg mit Frankreich begonnen und die ganze Bronze wurde für die Produktion von Waffen benötigt“, berichtet der Künstler. Erst 1999 sei das Projekt schließlich realisiert worden, das Standbild stehe heute vor der Mailänder Rennbahn.
Abstrakte Bilder in zarten Farbtönen
Völlig anders sind die Arbeiten von Klaus Wiesel, die im Raum nebenan, dem „Farbraum Türkis“, zu sehen sind. Sie zeigen abstrakte Motive in zarten Tönen zwischen Grün und Blau.
Infos zur Ausstellung
Die Ausstellung wird eröffnet am Freitag, 13. Dezember, um 19 Uhr in der Ruhr Gallery, Ruhrstraße 3.
Ein Künstlergespräch mit Klaus Wiesel und Franz Püll findet am Samstag, 14. Dezember, um 16 Uhr statt.
Winteröffnungszeiten der Galerie: Samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung.
Der Künstler setzt sich seit einigen Jahren mit der „Rostmalerei“ auseinander, experimentiert aber auch mit anderen chemischen Elementen. Bei den türkisen Bildern hat er vorwiegend mit Zink gearbeitet, hat das Aquarellpapier bemalt, bedruckt – oder die Farben auch verlaufen lassen.
Farben entstehen durch Oxidation und Korrosion
„Ich arbeite mit verschiedenen experimentellen Techniken – zum Beispiel ausschließlich mit Farben, die aus den Ergebnissen von Oxidation und Korrosion diverser Metalle hergestellt wurden oder durch Zuführung verschiedenster Flüssigkeiten, die chemische Reaktionen anregen“, erklärt Klaus Wiesel. Entstanden sind so Bilder, die mit Farbnuancen sowie Leichtigkeit und Schwere spielen und Projektionsfläche sind für vielfältige Assoziationen.