Mülheim. Das Pflegeheim Bonifatius in Mülheim mit rund 140 Mitarbeitern wurde verkauft. Die Gewerkschaft Verdi sieht das mit gewisser Sorge.

Der geplante Betreiberwechsel beim Pflegeheim Bonifatius hat die Gewerkschaft Verdi auf den Plan gerufen. Damit sich die Bedingungen für die rund 140 Beschäftigten nicht verschlechtern, rät sie: Ohne juristische Beratung sollte niemand veränderte Arbeitsverträge unterschreiben.

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Das große Seniorenheim mit 167 Pflegeplätzen in der Mülheimer Innenstadt wird, wie berichtet, zum 1. Januar 2020 vollständig von der Charleston Holding übernommen. Diese wiederum wurde im Sommer ihrerseits verkauft: an den italienischen Gesundheitskonzern KOS.

Nach Informationen von Verdi ist Charleston schon seit Mitte 2018 Eigentümer der Immobilie auf der Hingbergstraße und hat im zweiten Schritt auch den Pachtvertrag mit dem jetzigen Betreiber, der Maternus Gruppe, zum Jahresende 2019 gekündigt. Über etliche Jahre hatte Maternus das Bonifatius-Heim geführt, stets gab es dort einen aktiven Betriebsrat. Jetzt stellt dessen Vorsitzende Christel Birkenkamp „Unruhe in der Belegschaft“ fest, „weil wir so gut wie keine Informationen bekommen“.

Vor allem Mitarbeiter aus dem Servicebereich sind besorgt

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In Sorge seien vor allem die etwa 40 Mitarbeiter aus den Servicebereichen wie Küche oder Hausreinigung. Sie sind bislang bei einem Tochterunternehmen von Maternus angestellt - Recatec - und nun gespannt, in welcher Form ihr Bereich weitergeführt wird. Der Anteil an Leiharbeitskräften sei im Bonifatius-Haus nicht auffallend hoch, sagt der zuständige Verdi-Sekretär Björn Jadzinski. „Er bewegt sich für ein Pflegeheim im üblichen Rahmen.“

Betriebsübergang in der Pflegebranche „absolut üblich“

Nun steht ein Betriebsübergang bevor, der für die Mitarbeiter - sofern er geregelt abläuft - kaum Nachteile bringen muss, so Jadzinski. „Gerade im Pflegebereich ist so etwas absolut üblich.“ Sie sollten sich aber auf jeden Fall beraten lassen, bevor sie vertraglichen Änderungen zustimmen. Generell betont Verdi mit Blick auf das Bonifatius-Heim: „Wichtig ist, dass die Belegschaft nicht weiter aufgespalten wird.“ Unklar sei bislang, ob das Unternehmen in der jetzigen Form bestehen bleibt.