Mülheim. Die IHK kritisiert die Entscheidung des Mülheimer Rats, die Gewerbesteuer ab 2020 um 30 Prozentpunkte anzuheben. Das sei kontraproduktiv.
Die Industrie- und Handelskammer kritisiert die Entscheidung des Rates, die Gewerbesteuer ab 2020 um 30 Prozentpunkte auf 580 Prozent zu erhöhen. Dieser Beschluss sei „in jeder Hinsicht kontraproduktiv – sowohl für die bereits bestehenden Unternehmen, erst recht aber für Neuansiedlungen“.
„Durch die weitere Erhöhung wird die Steuerschraube so angezogen, dass ortsungebundene Unternehmen den Standort Mülheim verlassen oder zukünftig meiden könnten“, so Gerald Püchel, Hauptgeschäftsführer der IHK. Er verweist dazu auf die aktuellen Überlegungen in der Nachbarstadt Oberhausen, den Hebesatz der Gewerbesteuer zu senken und auch weitere Reduzierungen nicht auszuschließen.
IHK fordert attraktive Gewerbeflächen und maßvoller Steuerhebesatz
„Vielmehr ist eine offensive Aufstellung durch wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen wie attraktive Gewerbeflächen und einen maßvollen Gewerbesteuerhebesatz unabdingbar, um die Stadt Mülheim gegenwärtig und zukünftig als anziehenden Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu machen“, sagt Püchel. „Als IHK unterstützen wir dabei nachdrücklich, dass alle realistischen Einsparpotenziale auf der Ausgabenseite ausgeschöpft werden, bevor Erhöhungen auf der Einnahmenseite in Betracht gezogen werden.“