Duisburg-Huckingen. Furiose Barry-White-Show kann den Steinhof nicht füllen. Auch Teilnehmer der TV-Casting-Show „The Voice of Germany“ standen auf der Bühne.

Ganz schön mutig sind die Steinhof-Macher. Als die Suche nach einer Barry-White-Coverband erfolglos blieb, wurde man selbst aktiv. Mit Erfolg: Am Sonntagabend gab es die zweite Ausgabe einer Barry-White-Tribute-Show. Die mit hochkarätigen Künstlern besetzte Show sorgte für ein Musik-Event der Extraklasse, das bei den Besuchern nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Von denen gab es allerdings nicht viele: Knapp 200 Menschen fanden ihren Weg in den Steinhof. Arno Eich vom Vorstand des Trägervereins kommentiert den unbefriedigenden Publlikumszuspruch so: „Das ist einfach schade, was hier geboten wurde, war von hoher Qualität.“

Jackie Bredie und Dennis LeGree von „The Voice of Germany“ überzeugen

Ein internationaler Star

Walter Heron Reynolds III wurde 1944 in New York geboren. Der Musical-Star wirkte bei Produktionen wie „Showboat“, „Whistle Down The Wind“ und „Cats“ mit.

Er spielte am New Yorker Broadway, in den Theatern des Londoner West End und in zahlreichen deutschen Theaterhäusern.

Reynolds lebt seit 33 Jahren in Hamburg.

Der Meinung waren auch die Fans des „Prince of Pillow Talk“, wie die 2003 verstorbene Soul-Legende bis heute genannt wird. Die Rolle von Barry White füllte Walter Heron Reynolds III perfekt aus, seine warme Bariton-Stimme kam dem Original unglaublich nahe. Reynolds ist auf den großen Bühnen kein Unbekannter, viele Jahre trat der renommierte Musical-Star am Broadway und am Londoner West End auf. Der Barry-White-Interpret stand nicht alleine auf der Bühne, begleitet wurde er von den Background-Sängern Jackie Bredie und Dennis LeGree. Die Teilnehmer der TV-Casting-Show „The Voice of Germany“ ergänzten nicht nur Reynolds Cover-Songs, sondern zeigten auch als Solisten ihre Qualität. Musikalisch begleitet wurden die Sänger von den Soul Symphonics, einer 17-köpfigen international besetzten Band. Drummer Kenny Stewart stand sogar noch mit Barry White zusammen auf der Bühne.

Zusammenarbeit von Steinhof und Essener Folkwang Universität

Dass es zu dieser Show kam, ist der Zusammenarbeit zwischen Steinhof und Patty Martin von der Essener Folkwang Universität zu verdanken. Sie hatte unter anderem bei der Zusammenstellung der Musiker die Fäden in der Hand. Wie viel Energie in der Essener Musikdirektorin steckt, war im Steinhof nicht zu übersehen. Martin besetzte bei den Soul Symphonics nicht nur Piano und Keyboard, sondern wirkte auch als dritte Background-Sängerin mit. Gleichzeitig sorgte sie für die punktgenauen Einsätze der Musiker und hatte so von ihrem Arbeitsplatz aus die komplette Musikshow im Griff.

Bei den Zuschauern sprang der Funke über, bereits nach kurzer Zeit ging der Saal begeistert mit. Das geschah nicht nur bei Barry Whites Mega-Songs wie „Just The Way You Are“, „Let The Music Play“ und dem ultimativen Welt-Hit „You’re The First, The Last, My Everything“. Dazu zählte auch das fetzige Disco-Medley, bei dem Jackie Bredie die Besucher von den Sitzen riss und zum flotten Discofox vor der Bühne animierte. Beim Zugabenblock kochte der Saal, der Beifall für die großartige Bühnenshow wollte nicht enden.

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Arno Eich wusste, wem er zu danken hatte. Ralf Pape, Duisburgs Sport- und Event-Mäzen, hatte die Veranstaltung vor finanziellen Verlusten abgesichert. Sein Kommentar: „Das unterstütze ich gerne, das war doch eine super Sache.“ Der Meinung waren auch die Besucher Iris und Klaus Brinkhofer, die ebenfalls nichts auf ihren Sitzen hielt und die sich in die 1970er-Jahre zurückversetzt fühlten: „Das war unsere Musik. Was für eine tolle Show, was die Künstler geboten haben, war unglaublich.“ Die Essener waren zum ersten Mal im Steinhof und zeigten sich sehr angetan: „Das ist ja eine tolle Location, wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal hier.“