Duisburg. . Durch den kurzfristigen Rückzug der Kenston-Gruppe gab es keine Alternative. Pape-Unternehmen übernimmt Eishalle. EVD weiter in der Oberliga.
Es war knapp. „Wenn nur einer der drei Handelnden, die Stadt, der Verein oder Ralf Pape, nein gesagt hätte, wäre es das gewesen“, sagte Jürgen Dietz nach einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag. Es hat aber niemand nein gesagt. Weder die Stadt, noch der EV Duisburg – und am wichtigsten: auch nicht Ralf Pape. Der Mann, der die Füchse durch sein Engagement vor 14 Jahren in die Deutsche Eishockey-Liga geführt hatte, übernimmt nun wieder das Ruder. Kurzfristig. Bis auf weiteres. „Es musste eine schnelle Lösung her“, sagt Dietz, der Leiter von Duisburg-Sport. Und Pape wiederholt es. Die Folge ist: Die Eissporthalle wird auch weiterhin betrieben – und der EVD wird weiterhin in der Oberliga spielen.
Schnelles Handeln war nötig
Der kurzfristige Rückzug der Kenston-Gruppe um Sebastian Uckermann machte schnelles Handeln nötig. „Wir haben die Gespräche ganz kurzfristig geführt“, sagte Pape. „An sich war meine Idee, dass ich nur beratend tätig bin. Aber das alles wäre in der Kürze der Zeit nicht vom Verein oder einer vom Verein zu gründenden GmbH oder UG zu stemmen gewesen“, erklärt der Unternehmer. „Alleine schon die Beschaffung der Ausrüstung ist ein Problem. Das kostet um die 150.000 Euro. Und der Verein hätte in Vorkasse gehen müssen“, sagte Pape. Das ist normalerweise nicht nötig. Wo die Gründe dafür liegen? „Mir ist egal, was war. Ich schaue nach vorne“, sagt Pape.
„Als ich das Duisburger Eishockey vor fast fünf Jahren in die Hände von Kenston gelegt hatte, war ich überzeugt, dass Kenston in der Lage wäre, die Ziele des Aufstiegs in die 2. Liga und gar die Rückkehr in die DEL umsetzen zu können.“ Das war ganz offensichtlich ein Trugschluss.
Es gibt zwei große Baustellen – die Eissporthalle und das Oberliga-Team, „das wir zwingend erhalten wollen, um künftig ein Nachwuchskonzept umsetzen zu können“, so Pape. Die Eissporthalle wird zunächst vom Pape-Unternehmen P+C Sportevent GmbH betrieben. „Wir suchen nun einen Geschäftsführer, der sich dann um die Eissporthalle kümmern wird. Ich hoffe und denke auch, dass uns Matthias Roos, der ja nun Sportdirektor in Krefeld ist, in diesem Bereich unterstützen wird.“
Aktuell müssen Reparaturen vorgenommen werden. „Die Betriebssicherheit muss wieder hergestellt werden“, sagt Dietz zum Zustand der Eishalle. „Die Alarmierungsanlage für Ammoniakaustritt, die mit der Polizei und Feuerwehr verbunden ist, wird gerade repariert.“ Die Jugendkabinen müssen komplett erneuert werden. Pape: „Die sind Schrott.“ Auch die Eisaufbereitungsfahrzeuge müssen überholt werden.
Ein zunächst rein deutsches Team
Sportlich soll eine zunächst rein deutsche Mannschaft zusammengestellt werden, die das Ziel hat, die Klasse zu halten. „Wenn mehr dabei herausspringt, ist es auch gut. Es wird aber eine Mannschaft sein, an der die Fans ihren Spaß haben und mit der sie sich identifizieren können“, so Pape. Wohl auch mit eigenen Nachwuchsspielern. Das Trainerteam soll über das Wochenende gebildet werden. Dirk Schmitz wird sich absprachegemäß wieder vornehmlich um den Nachwuchs kümmern. „Dirk macht da einen geilen Job“, so Pape. Einer der Trainer soll dann auch die Geschäftsführertätigkeit für die neue Spielbetriebs-GmbH übernehmen.
Wie lange sich Pape engagiert? „Die Verträge werden keine Frist enthalten“, sagt er selbst. Klar ist aber, dass der Verein nun erst einmal in die Lage versetzt werden soll, ein langfristiges Konzept zu erstellen und dies dann auch künftig selbst umzusetzen. Anders als durch den kurzfristigen Einstieg Papes war es aber nicht zu lösen. Pape sagt es so: „Scheiß drauf. Ich wollte eigentlich nicht. Ich mache es aber trotzdem.“
Der EVD-Vorsitzende Stavros Avgerinos betont: „Wir sind Ralf ausgesprochen dankbar.“