Mülheim. Die Familie des mutmaßlichen Vergewaltigers aus Mülheim soll abgeschoben werden. Bislang hat sie noch nicht reagiert. Die Frist läuft bald ab.
Für die Familie des mutmaßlichen Haupttäters der Gruppenvergewaltigung im Eppinghofer Bruch im Juli läuft bald die Frist zur Ausreise ab. Die Stadt hatte der aus Bulgarien stammenden Familie eine Ordnungsverfügung zugestellt und sie aufgefordert, Deutschland umgehend zu verlassen. Die Familie hat darauf bislang nicht reagiert. Die Anhörungsfrist hatte sie bereits verstreichen lassen.
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Am 4. November läuft die Frist ab. Ab dem 5. November werden die vier Familienmitglieder – Mutter, Vater und zwei minderjährige Kinder – zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben. Sollten sie von einer Landes- oder Bundesbehörde in Deutschland aufgegriffen werden, wird ihr Aufenthaltsort sofort der Stadt mitgeteilt. „Die Familie wird nicht festgenommen“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels, „aber wir haben dann ein Bewegungsprofil“. Die Familie soll sofort abgeschoben werden, wenn sie aufgefunden wird.
Ältere Schwester hat bereits das Land verlassen
Bereits vor Monaten hatte eine ältere Schwester das Land freiwillig verlassen. Der Rest der Familie muss ausreisen, weil kein gültiges Arbeitsverhältnis vorliegt. Der Arbeitsvertrag des Vaters, den er der Stadt vorgelegt hatte, war gefälscht. Die Ausländerbehörde hatte die Sachlage beim vermeintlichen Arbeitgeber geprüft. „Der hat gesagt, dass er den Mann gar nicht kennt“, erklärte Wiebels im September.
Der mittlerweile 15-jährige mutmaßliche Haupttäter sitzt immer noch in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte Mitte Oktober gegen ihn und zwei weitere mutmaßliche Täter Anklage erhoben. Laut Anklage soll einer der drei Angeklagten das 18 Jahre alte Opfer im Juli zu einem Treffpunkt bestellt und die junge Frau in ein Waldstück geführt haben. Dort soll es dann zu der Gruppenvergewaltigung gekommen sein. Das Opfer ist eine Deutsche und stammt ebenfalls aus Mülheim.