Mülheim. Mülheimer Radiologie-Praxis zieht zum Jahresende vom Hbf ins Ärztehaus. Dort steht ein MRT zur Verfügung. Auch das Mammografiescreening zieht um.
Wenn die Radiologische Gemeinschaftspraxis am Dieter-aus-dem-Siepen-Platz zum Jahresende in das neue Ärztehaus am Evangelischen Krankenhaus an der Schulstraße umzieht, wird es dort auch ein neues, eigenes MRT-Gerät geben. Mit dem ersten Magnetresonanztomografen in einer Mülheimer Praxis mit Kassenzulassung hofft Dr. Heiko Pump, die Wartezeiten auf einen MRT-Termin in Mülheim verkürzen zu können.
Bisher nutzen Dr. Pump und seine Kollegen Prof. Dr. Rotem Lanzman, Dr. Armin Schmidt und Jürgen Plaßmann für ihre Untersuchungen die beiden Magnetresonanztomografen, die in den beiden Mülheimer Krankenhäusern stehen. „Wir haben schon jetzt mehrere Tausend Untersuchungen im Jahr“, so Pump. Teils auch am Samstag, was auch in der neuen Praxis angeboten werden wird. Mit dem Umzug der Radiologie-Praxis am Hauptbahnhof in das neue Gebäude an der Schulstraße 13 steht dort mit 800 qm nicht nur die doppelte Fläche zur Verfügung: Die Statik ist so berechnet, dass ein tonnenschwerer Magnetresonanztomograf dort aufgebaut werden kann.
Ab Januar arbeiten vier Magnetresonanztomografen in Mülheim
Das sei dann das vierte Gerät in der Stadt, so Pump, mit den beiden in den Krankenhäusern sowie einem Magnetresonanztomografen in einer Mülheimer Privatpraxis. Die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Kernspintomographie gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren wie das Röntgen oder die Computertomographie (CT). Künftig werde das Röntgen aber an Bedeutung verlieren, schätzen die Ärzte. „In den kommenden Jahren wird die Indikation zum Kernspin immer mehr zunehmen, gerade in den Bereichen Onkologie, Orthopädie und Neurologie“, sagt Prof. Lanzman.
Gleichzeitig werden die Ärzte an der Schulstraße in ein neues CT-Gerät investieren und auch ein neues Mammografiegerät anschaffen, das zudem mit der so genannten Tomosynthesetechnik ausgestattet ist. Das sei das erste seiner Art in Mülheim, betont Dr. Pump. Dieses Verfahren werde beim Mammografiescreening genutzt, um die Diagnostik bei Auffälligkeiten genauer abzuklären, erklärt der Radiologe.
Mammografiescreening für drei Städte
Die Radiologische Gemeinschaftspraxis in Mülheim hat den Versorgungsauftrag für das Mammografie-Screening für Mülheim, Oberhausen und Essen. In Essen gibt es eine weitere Praxis, die von Mülheim aus geführt wird.
Bis zu 40.000 Frauen werden in den drei Städten vom Praxis-Team per Mammografie-Screening im Jahr untersucht, davon rund 15.000 am Standort Mülheim.
Ohne das Screening werden von der Praxis täglich etwa 100 bildgebende Untersuchungen am Tag durchgeführt: per CT, MRT, Ultraschall, Mammografie oder auch Röntgen.
Das neue MRT-Gerät wird in der kommenden Woche an die Schulstraße geliefert. Die Gemeinschaftspraxis wird dort ab Januar 2020 arbeiten, das Mammografiescreening für Frauen in Mülheim und Oberhausen findet dann ebenfalls dort statt. „Seit zehn Jahren suchen wir neue Räumlichkeiten“, berichtet Dr. Heiko Pump, der zwischendurch einen Umzug an das Ruhrbania Baufeld 2 erwogen hatte. Denn die kleinen Praxis- und Warteräume aus den 1980er Jahren lassen keine Erweiterungen mehr zu. Das Angebot des Evangelischen Krankenhauses vor zwei Jahren für das neue Ärztehaus kam also zur richtigen Zeit. Mit dieser Perspektive konnte man auch Prof. Dr. Rotem Lanzman als Praxispartner gewinnen. Der Radiologe und Kinderradiologe, zuvor an der Uniklinik in Düsseldorf tätig, arbeitet seit Januar in Mülheim.
Mehr Komfort für Patienten im neuen Ärztehaus
„Früher hat man weniger an den Komfort für die Patienten gedacht“, so Pump. Auch das soll sich in den großen, hellen Räumen im neuen Ärztehaus ändern. In der Praxis im vierten Stock an der Schulstraße investiert die Gemeinschaftspraxis, zu der noch drei angestellte Mediziner sowie 25 Medizinische Fachangestellte und Medizinisch-technische Radiologieassistenten (MTRA) gehören, insgesamt eine siebenstellige Summe.