Mülheim/Duisburg. Eine Duisburger Firma hat erneut einen defekten Bus zu einer Mülheimer Schule geschickt. Die Polizei musste das Fahrzeug aus dem Verkehr ziehen.

Nachdem das Duisburger Bus-Unternehmen HDC-Reisen bereits vor einer Woche einen mangelhaften Bus nach Mülheim geschickt hat, wurde der selbe Bus nun von der Polizei aus dem Verkehr gezogen.

Bei einer Kontrolle in Mülheim-Styrum war der Bus am Montag aufgefallen. Eigentlich sollte er laut Polizeiangaben Kinder der Willy-Brandt-Schule befördern. Die Beamten stellten allerdings schwerwiegende Mängel fest. Zwar legte der überprüfte Fahrer den Untersuchungsbericht einer Prüfgesellschaft vor, aus dessen Bericht die sachgerechte Beseitigung der zuvor beanstandeten Mängel hervorging. Eine Nachschau zeigte aber, dass die Mängel nicht sachgerecht repariert wurden.

Anzeige gegen Unternehmen, Fahrer und Prüfer

Aufgrund der immer noch vorhandenen Mängel wurde der Bus erneut aus dem Verkehr gezogen, eine Ordnungswidrigkeitenanzeige gegen den Fahrer und das Unternehmen, sowie eine Anzeige gegen den Prüfer der Prüfgesellschaft gefertigt. Bereits am 2. Oktober hatte das Unternehmen den Bus zu einer Mülheimer Grundschule geschickt und durfte letztlich nicht losfahren.

Kinder der Barbaraschule wollten eigentlich auf Klassenfahrt – diese fiel fast ins Wasser, weil zwei von HDC-Reisen geschickte Busse nicht nutzbar waren. Schließlich fuhren die Eltern die Kinder zum Bauernhof an den Niederrhein.

Auch Busfirma fragt sich, warum Mängel nicht sofort aufgefallen sind

Das Unternehmen erklärte auf Anfrage, dass das Fahrzeug - nachdem ein amtlich anerkannter Prüfer es am 4. Oktober abgenommen hatte - bereits am Sonntagnachmittag, 6. Oktober, erneut in Mülheim eingesetzt wurde. Bei der Abfahrt sei Polizei vor Ort gewesen, der Fahrer hatte den Prüfbericht dabei. Es habe keine Beanstandungen gegeben.

Nur wenige Stunden später, am Montag gegen 8.30 Uhr, gab es wieder eine Kontrolle, die erneute Untersuchung durch einen anderen Ingenieur an derselben Prüfstelle habe andere Mängel ergeben.

„Auch wir stellen uns die Frage, warum diese Mängel am 2. Oktober nicht aufgefallen sind“, so Geschäftsführer Hans-Jörg de Cruppe. Die gesamte Busflotte werde im gesetzlich vorgeschriebenen Drei-Monats-Rhythmus und zur jährlichen Hauptuntersuchung vorgeführt. „Daher setzen wir voraus, dass unsere Fahrzeuge in einem einwandfreien Zustand sind. Alle Prüfberichte werden fristgerecht beim Straßenverkehrsamt eingereicht.“