Mülheim. Wirtschaftsförderer Dönnebrink will den Flughafen Essen-Mülheim erhalten sehen. Jetzt fordert die erste Fraktion ihn auf, ein Konzept vorzulegen.

Die Zukunft des Flughafens Essen-Mülheim wird plötzlich wieder in alle Richtungen diskutiert. Jetzt treibt die Mülheimer Ratsfraktion des Bürgerlichen Aufbruchs das Thema voran. Im Stadtrat am 10. Oktober soll Beteiligungschef und Wirtschaftsförderer Dr. Hendrik Dönnebrink Farbe bekennen.

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Dönnebrink hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt, als er die Politik öffentlich aufforderte, ihren Beschluss zum Ausstieg aus dem Flughafen-Betrieb zurückzunehmen. Dönnebrink plädiert für eine Fortsetzung des Flugbetriebs über 2024 beziehungsweise 2034 hinaus und die Ansiedlung von flugaffinem Gewerbe an dessen Rändern.

Dönnebrink soll bis zum Jahresende ein Szenario für die Zukunft entwickeln

Das Luftschiff-Unternehmen WDL hatte kürzlich Pläne präsentiert, um für zehn bis zwölf Millionen Euro eine Luftschiff-Eventhalle samt Neubau nebenan zu bauen.
Das Luftschiff-Unternehmen WDL hatte kürzlich Pläne präsentiert, um für zehn bis zwölf Millionen Euro eine Luftschiff-Eventhalle samt Neubau nebenan zu bauen. © Repro: Steffen Richters

Der Bürgerliche Aufbruch (BAMH) will Dönnebrink nun als Zugpferd für das eigene Ansinnen nutzen, den Flughafen noch zu retten. Der BAMH will Dönnebrink durch einen Beschluss im Stadtrat dazu drängen, spätestens bis Jahresende ein Szenario zu präsentieren zur zukunftsträchtigen Ertüchtigung des Flughafens.

Dönnebrink soll dabei aufzeigen, wie Ökonomie und Ökologie (Frischluftschneise) in einem solchen Szenario miteinander zu vereinbaren sind. Er soll aufzeigen, wie zumindest in Randbereichen des Flughafen-Areals Gewerbeflächen entstehen könnten, um zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen zu generieren.

BAMH-Fraktionschef: Veränderte Umstände bewirken ein neues Nachdenken

Auch soll Dönnebrink in seinem Konzept mögliche künftige Entwicklungschancen für den Flughafen aufzeigen. Sei es als Station für Flugtaxis, für eine gewerbliche Drohnen-Nutzung oder durch den Einsatz von alternativ angetriebenen Flugzeugen mit weniger Lärmemissionen. Dönnebrink soll nach dem Willen des BAMH aufzeigen, wie all dies wirtschaftlich, technisch und rechtlich in ein Zukunftskonzept zu gießen wäre.

„Veränderte Umstände bewirken ein neues Nachdenken und gegebenenfalls auch die Revidierung von Entscheidungen, die sich überholt haben“, begründet BAMH-Fraktionschef Jochen Hartmann den Vorstoß seiner Fraktion. Den Flughafen zukunftsfähig aufzustellen, sei eine Möglichkeit, dringend benötigte Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer zu generieren.