Mülheim. Der Mülheimer Detlef Bernhardt (65) verfolgt wieder sein Kindheitshobby – Modellbau. Jetzt hat er den Roten Baron detailgetreu nachgebaut.
Beinahe jeder hier in der Stadt kennt ihn: den Roten Baron. Detlef Bernhardt aber kennt ihn besonders gut, bis ins kleinste Detail.
Jetzt hat der 65-jährige Mülheimer sein selbstgebautes Flugzeug präsentiert. Das detailgetreue Modell im Maßstab eins zu zehn der echten Antonow AN-2, genannt „Roter Baron“, ist flugfähig und weist eine Spannweite von 1,8 Metern auf.
Der Rote Baron hat Detlef Bernhardt schon lange fasziniert. Er selber ist einst mit seinem Sohn damit geflogen und begeistert von der Bauweise des Oldtimers. So kam die Idee, den Roten Baron als Modellflugzeug zu bauen. Gesagt, getan: Vor etwa einem Jahr begann er mit dem Projekt. Es wurden viele Fotos vom Original gemacht und allerlei Materialien besorgt. „Vieles haben wir auch zweckentfremdet“, erinnert sich der Sohn von Detlef Bernhardt.
Das Wohnzimmer wurde zum Werkzimmer umfunktioniert
Mit der Hilfe seiner Ehefrau wurde im heimischen Bastelraum gewerkelt, geschraubt und lackiert. Als das Modellflugzeug zu groß und sperrig für den kleinen Werkelraum wurde, hat Detlef Bernhardt im Wohnzimmer weitergearbeitet. „Das sah zwar sehr wüst aus, aber es hat sich gelohnt“, sagt seine Frau.
Als Hauptmaterial wurde die sehr leichte Trittschalldämmung Styrodur ausgewählt, so dass das fertige Modell mit Akku nur drei Kilo wiegt. Zum ersten Mal ist der kleine Rote Baron vor einem Monat in die Lüfte gegangen.
Kindheitshobby mit neuer Begeisterung weitergeführt
Bernhardt hat schon als Kind gerne an Flugzeugmodellen gebastelt, im Jugendalter aber damit aufgehört. Jetzt, da sein Sohn den familieneigenen Betrieb „IBA Aufzugservice“ übernommen hat, verfolgt er sein Hobby wieder intensiver. Immer noch mit derselben Begeisterung und Leidenschaft.
Einen Pilotenschein hat Detlef Bernhardt nicht, aber immerhin einmal eine Flugstunde gemacht. Er und seine Frau sind Mitglieder in der Modellflugabteilung des Aero Club Mülheim. „Modellflug ist die wesentlich preiswertere Variante, als selber zu fliegen“, lacht Detlef Bernhardt.
„Bei wenig Wind fliegt er wie der große Rote Baron“
Auf dem Clubgelände steuert er seinen Roten Baron und darf dort eine maximale Flughöhe von 200 Metern erreichen. „Bei wenig Wind fliegt er wie der große Rote Baron“, weiß der leidenschaftliche Modellbauer. Er freut sich schon sehr auf Weihnachten, wenn der Mülheimer Flughafen nicht genutzt wird. Denn: „Dann gehen wir auf die richtige Rollbahn!“