Mülheim. Gastronomen in der Mülheimer Innenstadt müssen permanent kämpfen. Das spürt auch die Mannschaft des im Sommer neu eröffneten Café Mocca Nova.

Seit knapp drei Monaten ist das Café Mocca Nova in der Innenstadt wieder da. Dass es nicht leicht sein würde, das Lokal am Löhberg mit Leben zu füllen, war den neuen Betreibern von Anfang an klar. Momentan experimentieren sie noch mit den Öffnungszeiten.

Das Café wird geführt von Marianna und Guiseppe Santoro. Der Mietvertrag läuft zunächst über fünf Jahre. Mehrere Familienmitglieder, darunter Sohn Roberto, sind dort beschäftigt - sie bieten den Gästen frische Küche. Frühstück, Vorspeisen, selbst gebackenen Kuchen. Auf der Schiefertafel an der Wand stehen Tagesempfehlungen mit Schwerpunkt auf italienischen Pastagerichten. Guiseppe Santoro ist Koch.

Start kurz vor den Sommerferien war hart

Die Arbeitstage sind sehr lang, der Start ist hart, das bestätigt Roberto Santoro: „Wir haben kurz vor den Sommerferien eröffnet, als viele unterwegs waren.“ Erst jetzt im September kämen mehr Gäste. Die ursprünglich geplanten Öffnungszeiten, abends bis 23 Uhr, sind nicht durchzuhalten und nicht rentabel, hat die Familie schnell festgestellt. Abends ist kaum noch jemand in der Innenstadt unterwegs.

Aktuell wird man im Mocca Nova montags bis samstags von 8 bis 19 Uhr bedient. „Ich würde ab Oktober gerne auch sonntags öffnen“, sagt Guiseppe Santoro, „falls ich Personal finde.“ Aus seiner Sicht macht vor allem eines den Gastronomen und Händlern zu schaffen: „In der Mülheimer Innenstadt fehlen Parkplätze. Sie sind zu teuer und zu weit weg.“

Ein, zwei spontane Konzerte haben stattgefunden

Die Santoros mit Wurzeln in Ligurien und Sizilien sind eine musikalische Familie. Ein, zwei spontane Auftritte habe es schon gegeben, berichtet Roberto Santoro. Als Veranstaltungsort ist das Café Mocca Nova noch nicht wieder in Erscheinung getreten. Man sei aber mit Musikern im Gespräch, die Interesse hätten, dort aufzutreten.

Um die Mannschaft von Rock’n’Ruhr, die im alten Mocca Nova von 2010 bis 2018 insgesamt 60 Akustiksessions veranstaltet hatte, handelt es sich dabei aber nicht. Deren Gründer Maximilian Bischoff erklärt auf Nachfrage: „Bisher hat uns niemand angesprochen.“ Die Sessions laufen unterdessen erfolgreich weiter, unter anderem in der Greens Galerie in Saarn und auf der Freilichtbühne.

Kein Kontakt zu den Organisatoren der Akustiksessions

Die Innenstadt meiden Max Bischoff und seine Mitstreiter keineswegs. Für den 28. September kündigen sie eine Akustiksession in den Rathsstuben an. „Wir haben jetzt mehrere Locations, die wir bespielen“, sagt Bischoff. „Wenn welche dazu kommen, gut. Wenn nicht, sind wir mit dem zufrieden, was wir haben.“