Mülheim. Bis Ende September werden die Rolltreppen zum Bustunnel am Hauptbahnhof erneuert. Ruhrbahn: Behinderte sollen Trams nehmen und in City umsteigen.
Immer wieder sind in den vergangenen Jahren die Rolltreppen zum Bustunnel neben dem Hauptbahnhof ausgefallen. Wochen lang rollten die Treppen nicht. „Probleme mit der Ersatzteilbeschaffung“, hieß es bei der Ruhrbahn zur Begründung der langen Ausfälle. Jetzt hat der Verkehrsbetrieb Konsequenzen gezogen und lässt die Fahrtreppen komplett erneuern. Aber die Arbeitsweise der Firma verärgert Fahrgäste. Vor allem Gehbehinderte kommen gerade kaum noch zu den Bussen.
Kundin: Auf die Belange Behinderter keine Rücksicht genommen
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„Kein Service trotz fehlender Rolltreppen an der Bushaltestelle Mülheim Hauptbahnhof“, schreibt auch Maria Forstmann in einem offenen Brief an die Ruhrbahn. Beim Erneuern der beiden Rolltreppen – das dauert noch bis Ende September – werde „auf die Belange der Menschen mit Behinderungen in keiner Weise Rücksicht oder besser Weitsicht genommen“. So irrten täglich Frauen und Männer mit Rollator im Busbahnhof von einer Seite zur anderen und fänden für sich keinen Ausgang.
„Damit Herzkranke, Menschen mit Lungenerkrankung, Gehbehinderte, Personen mit Einkaufswagen, Rollatoren oder Kinderwagen auch in dieser rolltreppenfreien Zeit Ärzte und Geschäfte rund um den Hauptbahnhof erreichen können“, schlägt sie vor, Ersatzhaltestellen in beiden Richtungen vor dem Bustunnel einzurichten. Diese Hinweise müssten auch in den Bussen aushängen.
Ruhrbahn sieht Gefahren für Fahrgäste im Bustunnel
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Jens Kloth von der Ruhrbahn antwortet auf unsere Nachfrage: „Zum Austausch der Fahrtreppen zum Busbahnhof ist der aufwändige Aufbau eines Montagebocks und dazu unter anderem die Öffnung des Bauwerks notwendig. Daher ist es aus Arbeits- und auch aus Kostensicht sinnvoll, beide Fahrtreppen direkt nacheinander zu tauschen und anschließend fertigzustellen.“
Ferner bestehe aus Sicht der Ruhrbahn „die Gefahr, dass bei nur einer funktionierenden Fahrtreppe die Fahrgäste, die im Bustunnel aussteigen, unten über die Straße laufen, um die noch rollende Treppe auf der gegenüberliegenden Seite zu benutzen“, begründet Kloth. Plakate hingen am Bauzaun.
Werktags stehen Servicekräfte bereit
Werktags von 9 bis 19 Uhr „stehen Servicekräfte bereit“, sagt Kloth. Alternative Fahrtroute für gehbehinderte Menschen: Sie sollen am Hauptbahnhof die Straßenbahnlinien 102 oder 901 nutzen (Gleis 2 bzw. 4) und bis zur Stadtmitte fahren. „Dort können sie mit Aufzug oder Fahrtreppe alle Busse an der Oberfläche erreichen.“