Mülheim. Bevor die Ruhrbahn ihre Preise erhöht, muss sie in Mülheim ihren Service deutlich verbessern und die Kostenrechnungen transparenter machen.

Was viele schon lange vermuten, hat Planungsdezernent Peter Vermeulen endlich deutlich benannt. Die Abrechnungen der Ruhrbahn nach dem Vollkostensystem sind intransparent und damit für viele nicht nachvollziehbar. Wer Bus- und Bahnstrecken stilllegen will, muss zuerst Fahrgastzahlen für jeden Tag mit Uhrzeiten darstellen. Dieses Zählsystem hat die Ruhrbahn noch nicht.

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Folglich ist es für Verkehrsplaner fast unmöglich, zusammen mit Bürgern ein neues Nahverkehrsnetz für Mülheim zu erarbeiten. Dafür fehlen belastbare Werte. Das von der Ruhrbahn selbst erstellte „Netz 23“ war ein Flop. Mit einmal pro Jahr durchgeführten Fahrgastzählungen und Stichproben musste das scheitern. Aus der Fahrplanangebotsabteilung der Ruhrbahn ist kürzlich ein Mitarbeiter ausgestiegen. Warum wohl.

Die Ruhrbahn darf nicht länger überzählige Verwaltungsstellen im Vollkostensystem verstecken können. Aufsichtsrat und Städte müssen mehr Druck für transparente Kostenrechnungen machen. Da tauchen sicher noch Millionen auf, die nicht in den Fahrbetrieb fließen. Höhere Fahrgeldeinnahmen, wie neulich als unausweichlich vorgeweint, braucht die Ruhrbahn nicht. Sie muss vorher ihren Service deutlich verbessern.