Mülheim. 150 Parkoursportler zeigten am Wochenende in Mülheim, was sie können, und lernten in Workshops neue Tricks und Sprünge für die Trendsportart.
Die Sonne lockte am Wochenende nicht nur Spaziergänger zu einem gemütlichen Ausflug ins Freie. Auf dem Schulhof der Gustav-Heinemann-Gesamtschule ging es um einiges rasanter zu. Aus ganz Deutschland trafen sich 150 Parkoursportler zur sechsten Ruhr Jam und zelebrierten dort ihre waghalsige Fortbewegungskunst.
Längst hat sich Mülheim zu einem kleinen Mekka der Traceure entwickelt. Die Bekanntheit der Ruhr Jam ist vor allem der guten Vernetzung der „Mülheimer Parkour Generation“ (MHPG) zu verdanken, die gemeinsam mit dem Trendsport Mülheim die Veranstaltung organisiert. „Ohne sie würden wir nur die lokale Szene ansprechen“, sagt Jonas Höhmann, Koordinator für den Trendsport beim Mülheimer Sport Service (MSS). Die Beliebtheit des Events erklärt sich durch den besonderen Spirit, der über allem schwebt.
Nach dem Sport trifft man sich am Lagerfeuer
„Es ist hier einfach super cool und familiär“, findet Gina Sibila, die bei der Ruhr Jam Workshops zu Trampolin und Handstand leitet. „Abends nach dem sportlichen Austoben wird beim Lagerfeuer noch gequatscht und musiziert.“ Das Gemeinschaftsgefühl ist prägend für die Parkour-Szene. Zudem ist die Gestaltung der Trainingsfläche ein weiterer Grund für die Parkourläufer, um nach Mülheim zu kommen.
„Wir haben hier ein kreatives Chaos aufgebaut“, berichten Felix Schmitt und Tom Grieseler vom MHPG. „Normalerweise hat man auf Jams viele Hindernisse. Wir benutzen dagegen mehr Stangen, die wir sehr schräg aufbauen, nicht rechtwinklig. Das Ganze erhält dadurch einen mehr zufälligen Charakter.“
Experten aus dem Ausland zeigten den Fortgeschrittenen neue Tricks
Für die Workshops der fortgeschrittenen Parkoursportler engagierten die Organisatoren wieder Cracks aus dem Ausland. Der Londoner Flynn Disney lotete die Grenze zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten aus, um sich neuen Herausforderungen im Parkour stellen zu können. Kniffe für gekonntes Hangeln an den Stangen zeigte Nicolas Vanhole aus Belgien den Traceuren.
„Wir hatten ein tolles Wochenende und eine super Stimmung“, zeigt sich Höhmann zufrieden über den Ablauf des Events. Nach den vorangegangenen Jahren in Styrum sei der neue Veranstaltungsort in Winkhausen ein mehr als gleichwertiger Ersatz gewesen. „Durchaus denkbar, dass wir auch im nächsten Jahr wieder hier sind, bevor wir dann 2021 im Styrumer Sportpark hoffentlich die Ruhr Jam veranstalten können.“