Mülheim. Ab Montag, 5 Uhr, sollen wieder alle Züge planmäßig durch Mülheim fahren. 2020 wird es zwei kürzere Sperrungen zwischen Essen und Duisburg geben.

Noch steht der Bahnverkehr in Mülheim still – so wie in den vergangenen sechs Wochen der Sommerferien. Die vorerst letzten Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Essen und Duisburg laufen. Sie sollen pünklich am Montagmorgen (26. August), um 5 Uhr, abgeschlossen sein. Dann sollen wieder Züge durch Mülheim fahren und auch dort für Pendler halten.

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„Alle Bauarbeiten sind bis jetzt nach Plan verlaufen“, sagt Kirsten Verbeek, Sprecherin der Deutschen Bahn, am Freitag auf Anfrage. Das werde sehr wahrscheinlich so bleiben. In diesen letzten Tagen vor Ende der Sperrung, die Mülheim komplett vom Bahnverkehr abschottete, fänden die letzten Abnahmen und Probefahrten statt – an der Ruhrkanalbrücke in Duisburg gebe es noch letzte Arbeiten am Oberbau.

Bahn investiert 40 Millionen Euro

Die Deutsche Bahn ist laut Verbeek zufrieden mit dem Gesamtablauf: „Wir hatten noch nie so viele Baumaßnahmen auf einmal“, sagt Sprecherin Verbeek. 150.000 Meter neue Kabel, 129 neue Signale, 22 Kilometer neue Schienen, 13 neue Weichen, eine neue Ruhrkanalbrücke, ein fertig gebauter Abschnitt für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) in Heißen sowie der Ausbau von vier Bahnhöfen – so lautet die Bilanz der Bahn nach sechs Wochen Umbau im Sommer zwischen Essen und Düsseldorf in Zahlen. Investiert habe sie dafür in diesem Jahr nach eigenen Angaben mehr als 40 Millionen Euro.

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Mit Ende der Ferien soll auch die Sanierung des Hauptbahnhofes – seit rund vier Jahren eine Dauerbaustelle – fast abgeschlossen sein. Fast. In den vergangenen sechs Wochen hat die Deutsche Bahn die Gleise 1, 2, 5, und 6 saniert.

Die Zeit des Schienenersatzverkehrs ist fast überstanden. Ab Montag fahren wieder Züge durch Mülheim.
Die Zeit des Schienenersatzverkehrs ist fast überstanden. Ab Montag fahren wieder Züge durch Mülheim. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Zudem wurden die Brücken im Bereich des Empfangsgebäudes, der Radstation und der Personenunterführung zum Schutz vor Wasser abgedichtet. An den Gleisen 1 und 6 wurden die Bahnsteigkanten ausgetauscht, an Gleis 5 gibt es nun eine Stahlbetondecke im Bereich des angrenzenden Aufzugs.

2020: weitere, kurze Sperrungen

Das Ende ist absehbar, allerdings jetzt nicht komplett. Erst gegen Jahresende sollen auch die „Kleinarbeiten“ wie Lautsprecheranlagen, Beleuchtung und Anstriche erneuert sein, teilt die Bahnsprecherin mit. Laut Zeitplan von 2017 hat die Bahn mit dieser Baustelle neun Monate Verspätung.

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Es ist viel passiert in den vergangenen sechs Wochen. Die Mülheimer Pendler haben nun Ruhe von den Bahnsperrungen, die es schon in den vergangenen Herbst- und Osterferien gab.

Die Bahnsperrung – Alternativen während der Ferien

Während des Schienenersatzverkehrs war Mülheim sechs Wochen vom Bahnverkehr abgeschnitten. In dieser Zeit konnten Pendler mit dem Bus statt mit Regional- und S-Bahn in die Nachbarstädte Essen, Duisburg und Oberhausen fahren. Auch die U-Bahn, die nicht von der Sperrung betroffen war, fuhr.

Die deutsche Bahn setze an allen großen Umsteigepunkten zusätzliches Personal ein, das Pendler informieren sollten. Mehr als 27.000 zusätzliche Arbeitsstunden sein laut Bahnsprecherin so in den Sommerferien entstanden.

Zumindest für den Rest des Jahres. 2020 wird es zwei weitere Vollsperrungen auf der Strecke zwischen Essen und Duisburg geben, wenn auch nur für zwei lange Wochenenden, vier bis fünf Tage lang, so Bahnsprecherin Verbeck: „Es handelt sich um eine der meist befahrenen Strecken Deutschland. Es bleibt nicht aus, dass es immer wieder Instandhaltungsarbeiten geben wird.

Pendler waren während des Schienenersatzverkehrs verständnisvoll

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Die vielen Pendler, die aus Mülheim kommen oder Tag für Tag durch die Stadt fahren, wird diese Nachricht nicht begeistern. Auch wenn sie während sechs Wochen des Schienenersatzverkehrs meist verständnisvoll gewesen sein sollen. „Das Fahren mit dem Bus ist nie so schnell und komfortabel wie mit der Bahn“, räumt Verbeck ein. Übermäßig viele Beschwerden habe es nicht gegeben, viel mehr hätten sich Kunden bei der Bahn gemeldet, um sich zu informieren.