Mülheim. Der Nachhaltigkeitsmarkt in der Freilichtbühne war ein voller Erfolg. Viele interessierte Besucher informierten sich bei den Ausstellern.
Klimawandel, Nachhaltigkeit, Müllvermeidung: Immer mehr Menschen versuchen der Umwelt zuliebe ihr Verbraucherverhalten zu ändern. Aber oft ist das gar nicht so leicht. Beim ersten Nachhaltigkeitsmarkt „Grüne Bühne“ in der Freilichtbühne konnten sich interessierte Besucher darüber informieren, an welchen Stellen im Alltag, sie ihr Verhalten durch nachhaltige Alternativen verbessern können.
„Mist Meister“ erläutert Nutzung von Pferdemist als Dünger
„Mist-Meister“-Gründer Fabian Holzner erklärte den Besuchern, wie Pferdemist als Ressource für Dünger genutzt werden kann. Nicht nur auf Pferdehöfen, sondern auch im heimischen Garten als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Düngern ist er einsetzbar. „Der Mist der Tiere wird so verwertet, dass er vom Ausmisten oder Abäppeln direkt verwertet wird“, erklärt der Mülheimer Jungunternehmer.
„Je nachdem, welcher Mist verwertet wird, entstehen unterschiedliche Produkte.“ So würde etwa die Verwertung von Fellschnitt, Hufschnitt oder geschnittenem Mähnenhaar zu einem Stickstoffdünger. Pferdemist, der mit Einstreu verwertet wird, könne ideal zur Bodenabdeckung im heimischen Garten genutzt werden.
Nicht mehr ganz frische Lebensmittel kann man nutzen
Tanja Lieven und Anja Schellberg von der Mülheimer Gruppe der Foodsharing-Initiative zeigten an ihrem Infostand, wie sie Lebensmittel vor dem Wegschmeißen retten und wie Lebensmittel, die nicht mehr ganz so frisch sind, weiterverarbeitet werden können. Aus überreifem Obst wird so noch leckere Marmelade, Suppengemüse kann ganz einfach zu einem Konzentrat verarbeitet werden, das mindestens noch ein Jahr als Gemüsebrühe genutzt werden kann.
Auch Jana und Lara Weyers sowie Ariane Gerke, waren mit einem Stand am Start. Die drei Frauen die demnächst den ersten großen Unverpackt-Laden in Mülheim eröffnen werden, zeigten den Besuchern, wie man aus ganz natürlichen Mitteln, die eigentlich jeder zuhause hat, ein eigenes Deo oder Zahnpasta selber machen kann.
Acht neue Veranstaltungen
An der Freilichtbühne sind in diesem Jahr acht Veranstaltungen zum regulären Programm dazugekommen.
Der Verein möchte soziale Projekte unterstützen und gesellschaftlichen und sozialen Themen mehr Raum geben.
Dazu gehören neben Infoveranstaltungen auch Benefizkonzerte.
Die Idee zur „Grünen Bühne“ hatte Sarah Rurka, die selbst früher schon ein paar Mal als Musikern in der Freilichtbühne auf der Bühne stand. „Daher kannte ich die Jungs vom Verein Regler Produktion“, so die 28-jährige Veranstaltungskauffrau. „Ich habe einfach mal gefragt, was sie von der Idee mit einer Nachhaltigkeitsveranstaltung halten.“ Und Sarah Rurka rannte damit offene Türen ein. Denn Hans-Uwe Koch, Peter Schabowski und Peter-Michael Schüttler vom Regler-Vorstand haben sich entschlossen, neben den gewohnten Musik- und Kleinkunstveranstaltungen auch gesellschaftlichen und sozialen Themen eine Bühne zu geben.
Gesellschaftlichen und sozialen Themen eine Bühne geben
„Jedes Jahr kommen viele Tausend Besucher zur Freilichtbühne“, sagt Peter-Michael Schüttler. „Warum also nicht auch solchen Themen, die ja auch viele unserer Besucher bewegen, einen Raum geben?!“ Dazu gehöre auch das Umdenken in Sachen Umweltschutz. Daher war man sich mit Sarah Rurka sehr schnell einig, was die Kooperation angeht.
Und das Interesse der Leute an der „Grünen Bühne“ gab ihnen recht. Viele Mülheimer nutzten die Gelegenheit, um sich über grüne Themen zu informieren und mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. „Solch eine Veranstaltung trifft einfach genau den Zeitgeist“, findet Besucher Wolfgang Hoyer. „So etwas sollte es öfter geben – wie eine Art Forum, in dem man sich mit anderen Menschen austauschen und sich gegenseitig Tipps geben kann.“
Über eine Wiederholung der Veranstaltung wird nachgedacht
Die Chancen, dass es eine Wiederholung geben wird, stehen sogar gar nicht so schlecht. „Es soll definitiv keine Eintagsfliege sein“, verspricht Reglervorsitzender Hans-Uwe Koch. „Die Resonanz zum Auftakt war durchaus positiv. Es ist ein Pflänzchen, das gegossen werden muss.“