Mülheim. 200 Kinder werden im Mülheimer Feldmannpark zu echten Artisten. Bei der Ferienaktion der Stadt geht’s aber nicht nur um Akrobatik & Co. allein.
Richtig bunt, diese Parkwiese. Hier wird also ganz schön Zirkus gemacht! Besuch im Feldmannpark an der Augustastraße: Seit Montag wird hier schon fleißig geprobt, geübt – Artistik, Jonglage, Balance und noch so viel mehr. Seit Montag findet er wieder statt, der beliebte Medl-Mitmach-Zirkus, und das bereits zum 15. Mal in Folge. Insgesamt 200 Kinder aus ganz Mülheim gestalten in der dritten und vierten Ferienwoche hier, was sie vor Publikum aufführen wollen. Ganz schön aufregend!
Linea und Thalea machen gerade eine kleine Pause, mitten auf der Zirkusmatte. Die sechsjährige Linea mag besonders die pinkfarbene Kugel, auf der fleißig balanciert und später auch noch gelaufen werden soll. Da ist artistisches Geschick gefragt. Denn schließlich kommen noch Ringe und größere Reifen dazu. „Ich finde es hier richtig gut!“, sagt sie und strahlt.
„Wir dürfen hier alles ausprobieren, das macht richtig Spaß“
Linea macht zum ersten Mal mit, Thalea ist schon ein echter Zirkusprofi. „Ich bin schon zum dritten Mal hier“, freut sich die Zehnjährige. „Wir dürfen hier alles ausprobieren, das macht einfach richtig Spaß.“ Zwei Tage vor der großen Vorstellung, die auf die aufregende Probenwoche folgt, hat sie noch kein Lampenfieber.
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Ist sie denn schon aufgeregt? „Nicht wirklich“, antwortet Thalea lässig. Und läuft schon wieder zurück, zu den anderen. Die kleine Pause ist schon beendet – jetzt geht es weiter mit dem Üben, dem Proben, in der Gemeinschaft, miteinander.
200 Mülheimer Kinder gestalten das Mitmachprojekt Ferienzirkus
Das ist es auch, worum es geht: Die Kinder lernen eine ganze Menge, nicht nur Dinge, die Zirkus betreffen. „Das ist ein Mitmachprojekt, bei dem die Kinder spielend lernen, Verantwortung zu übernehmen“, berichtet Jannis Schnitzler. Er gehört zum Team des Circus ZappZarap, der zum wiederholten Mal den Ferienzirkus in Mülheim organisiert und (an)leitet.
Unterstützt wird ZappZarap in dieser Woche von 13 ehrenamtlichen „Teamern“. Sie sind zwischen 16 und 23 Jahre alt, allesamt gut geschult und vorbereitet auf ihre Aufgabe – die Betreuung der Kinder beim Mitmachzirkus. Teilweise sind sie schon jahrelang dabei.
Die Stadt Mülheim bietet in diesen Sommerferien insgesamt 22 Projekte an
„Der Mitmachzirkus ist eines von vielen Projekten in den Sommerferien“, sagt Lennart Welz, pädagogisch Verantwortlicher für Kinder- und Jugendkultur bei der Stadt. Und verweist auf Beispiele wie weitere Theaterprojekte, eine Bauernhofwoche, eine Kooperation mit Hochschule Ruhr West. Insgesamt 22 Projekte bietet die Stadt in diesem Sommer an. Und doch: Der Mitmach-Zirkus ist das Größte von ihnen – und mit Abstand das Beliebteste.
Unterstützung durch die Medl GmbH
Der Mülheimer Energieversorger Medl unterstützt den Mitmachzirkus seit 2004, also von Anfang an. Der Zirkus und die damit verbundene finanzielle Unterstützung sei jedes Jahr „absolut gesetzt“, betont Jan Hoffmann, Leiter des Vertriebs bei der Medl. „Das ist die Veranstaltung im Jahr, über die bei uns nie diskutiert wird.“
Wer sich die Zirkusvorstellung anschauen möchte: Es gibt noch Restkarten, die eine Stunde vor Vorstellungsbeginn erhältlich sind. Am Samstag, 2. und 9. August, gibt es jeweils zwei Vorstellungen, um 11 und 14 Uhr.
Das Freizeitportal der Stadt Mülheim, über das nicht nur das Ferienprogramm gebucht werden kann, ist unter der Adresse freizeitportal.muelheim-ruhr.de im Internet zu finden.
Wie auch in den vergangenen Jahren waren die Plätze für die Ferienaktion wieder schnell ausgebucht. Und wie auch zuletzt in der Vergangenheit, erfolgte die Anmeldung der Kinder im Internet, über das Freizeitportal der Stadt. Dass es so läuft, ist für Gabi Bartelmai, Leiterin der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Kinder, Jugend und Schule, eine gute Lösung.
Bei den Ferienaktionen in Mülheim soll niemand ausgegrenzt werden
„Es geht gerecht zu“, findet sie. Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren dürfen nur an einer der beiden Zirkuswochen teilnehmen. „Es gibt keine Doppelbuchungen, wir wollen auch anderen Kindern eine Chance geben, mitzumachen“, so Bartelmai weiter.
Und sie erinnert gleichzeitig an Anmeldeverfahren, die noch vor Ort, an der Schloßstraße stattgefunden haben. Da galt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. „Wir grenzen keinen aus“, betont Gabi Bartelmai heute mit Blick auf das Online-Anmeldeverfahren. Und sie fügt hinzu: „Es gibt immer Möglichkeiten. Wenn Eltern keinen Platz bekommen, müssen sie mit uns ins Gespräch gehen.“ Letztlich gehe es auch um die Zufriedenheit der Eltern.
Die Teilnahme der Kinder an einer Woche Zirkus kostet 50 Euro, inbegriffen ist die Versorgung. Die kommt ganz aus der Nähe, aus dem Gasthaus Feldmann. „Das ist ein tolles Projekt, das unterstützen wir gerne“, schwärmt Max Schürmann, Leiter der Feldmann-Stiftung. Dass das Zirkusprojekt seit vier Jahren in Styrum stattfindet, ist für ihn ganz positiv: „Man erreicht auch da sozial Schwächere noch, das ist der große Vorteil.“