Mülheim. In Mülheim-Styrum entsteht ein Schulcampus. Von der 1. Klasse bis zum Abitur haben Schüler dort kurze Wege und ein vielfältiges Bildungsangebot.

„Wir bekommen in zwei Jahren tolle Räume für den Unterricht. Kinder und Lehrer haben kurze Wege vom Unterricht zur Ganztagsbetreuung und zum Sport.“ Simone Dausel, Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Styrum, stellt sich jetzt schon vor, was Im Sommer 2021 verwirklicht sein soll: Laut Zeitplan ist dann der neue Schulcampus komplett.

Eine dreizügige Grundschule, eine räumlich erweiterte Gesamtschule und ein neuer Sportpark. „Das wertet den Stadtteil auf. Die mehr als elf Millionen Euro sind für die Ausbildung der Kinder optimal investiert“, fügt Stadtkämmerer Frank Mendack hinzu.

Geldscheine in Betonmischungen ummünzen

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Wie sich Geldscheine in Betonmischungen und Steine ummünzen lassen, haben Kämmerer und Schuldezernent Marc Buchholz sowie Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservices, am Dienstag vor Ort gesehen. An der Augustastraße dreht sich der Baukran über dem Keller, den Bauleute gerade abgeschlossen haben. „Nun folgen die Rohbau-Etagen darüber“, ergänzt Lucia Soddemann vom Planungsteam beim Immobilienservice.

Um Kosten für Mietcontainer zu sparen, entsteht an der Augustastraße zuerst ein dreigeschossiger Neubau. Dieser beherbergt die Schul- und Mensaküche sowie Räume für Unterricht und Ganztagsbetreuung. „Über eine Brücke ist der Neubau mit dem Altbau verbunden,. So erreichen wir die geforderte Barrierefreiheit“, erklärt Frank Buchwald.

Altbau wird ab 2020 komplett saniert und erweitert

Nach den Sommerferien 2020 ziehen die Grundschüler in den Neubau sowie in einen Pavillon nahe des Sportparks um. Gleich im Anschluss startet die komplette Sanierung des alten Schulbaus, dessen Abschnitte aus 1899, 1954 und 1960 stammen. Ein Anbau mit vier Klassenzimmern kommt als Ergänzung hinzu. „So bleiben alle Bauteile erhalten“, sagt Edin Gracic vom Immobilienservice. Auch der komplette Abriss mit großem Neubau sei im Gespräch gewesen, habe sich aber nicht gerechnet.

Auch mit knappem Geld ist die Entwicklung eines Schulcampus möglich: (v.l.) Schuldezernent Marc Buchholz, Kämmerer Frank Mendack und Architekt Ingo Splieth in der zu sanierenden Gemeinschaftsgrundschule Styrum.
Auch mit knappem Geld ist die Entwicklung eines Schulcampus möglich: (v.l.) Schuldezernent Marc Buchholz, Kämmerer Frank Mendack und Architekt Ingo Splieth in der zu sanierenden Gemeinschaftsgrundschule Styrum. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Nach den Sommerferien 2021 ist die Grundschule Styrum in allen Bauabschnitten fertig, wenn es keine Verzögerungen bei den Ausschreibungen der einzelnen Gewerke gibt. „Dann werden auch die Kinder, die bisher den Unterricht in der Dependance an der Meißelstraße besuchen, an der Augustastraße einziehen“, weiß Bildungsdezernent Marc Buchholz um die positiven Effekte nur eines Schulstandortes.

Mit Doppelpavillon wird Willy-Brandt-Schule erweitert

Den Doppelpavillon, welchen für ein Jahr die Styrumer Grundschüler nutzen, beziehen anschließend die Gesamtschüler. „Auch die Willy-Brand-Schule hat Raumprobleme, die wir auf diese Weise ebenfalls lösen“, sagt der Bildungsdezernent. Beide Schulleitungen, das Schulamt und die Bauabteilungen hätten dort prima zusammengewirkt. Die Gesamtschüler müssen etwas länger als erhofft auf den Pavillon warten.

„Ein neues Gebäude hat Strahlkraft, die sich auf die Kinder, Eltern und Lehrer überträgt“, freut sich Schulleiterin Simone Dausel.
„Ein neues Gebäude hat Strahlkraft, die sich auf die Kinder, Eltern und Lehrer überträgt“, freut sich Schulleiterin Simone Dausel. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dies sei die Basis für eine gute Entwicklung des Schulcampus Styrum. Dort sei es bald möglich, von der 1. Klasse bis zum Abitur eine gute und vielfältige Ausbildung sowie spezielle Förderungen zu erhalten, sind sich die am Projekt Beteiligten einig. „Ein neues Gebäude hat Strahlkraft, die sich auf die Kinder, Eltern und Lehrer überträgt“, freut sich Simone Dausel.

Strahlkraft und motivierter Unterricht sind Empfehlungen

Diese Ausstrahlung, gepaart mit motiviertem Unterricht, seien Gründe, den gerade entstehenden Schulcampus zu empfehlen. Eltern von zwei Kindern und Kinder hätten über viele Jahre nur einen Schulweg. Erst besuchen beide die Grundschule, danach wechselt die ältere Tochter nach nebenan auf die Gesamtschule. Beide Schulleitungen arbeiten an so einer Kooperation.

Die Entwicklung des Sportparkes an der Von-der-Tann-Straße nebenan sei eine optimale Kombination, „dem Nachwuchs eine Ausbildung und Betreuung mit hohen Standards zu bieten, wie Mülheim ihn pflegt“, betont der Kämmerer. Mit den 15 Millionen, die die Stadt jedes Jahr für Bildung ausgeben könne, werde das Machbare auch geschaffen.