Mülheim. 160 Birken sind während der Trockenheit in diesem Jahr in Mülheim verdurstet und abgestorben. Stadt bittet Anlieger: Junge Straßenbäume gießen.

Die sommerliche Hitze belastet Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen. Nach dem langen heißen und trockenen Sommer in 2018 und einem regenarmen Winter konnten die Böden kaum Wasser speichern. Vor allem Flachwurzler sind jetzt davon betroffen und sterben ab. „Seit Beginn des Jahres sind knapp 160 Birken abgestorben, davon 104 mit mehr als einem Meter Stammumfang“, zieht Sylvia Waage, Leiterin des Grünflächenamtes, eine vorläufige und traurige Schadensbilanz des Klimawandels. Weitere Stämme wie Tannen, Ahorn oder Hainbuche sind noch nicht erfasst.

Straßenbäume bekommen kein Wasser

Daher sei es weiterhin notwendig, dass Anlieger uns beim Wässern vor allem der Straßenbäume unterstützen. Weil deren Wurzeln oft vom Straßenpflaster „eingemauert“ seien, „bekommen sie jetzt kaum oder gar kein Wasser mehr“, sagt die städtische Grünexpertin. „Bäume, an denen das Laub nur schlaff an den Zweigen herunterhängt, brauchen ganz dringend Wasser.“

Die seit 2016 gepflanzten 491 jüngsten Bäume im Stadtgebiet bekommen regelmäßig einen dicken Schluck aus dem Tankwagen. In den großen Hitzephasen einmal pro Woche. „Das haben wir mit den Firmen, die die Stämme gesetzt haben, vertraglich so vereinbart“, erläutert Waage. Aber alle vor 2016 gesetzten Bäume bekommen nicht mehr regelmäßig Wasser, „weil die Stadt für diese Dauerbegießung keine Geld mehr hat“, sagt die Grünflächenamtsleiterin.

Ein paar Eimer Wasser verbessern das Stadtklima

Unterstützung bekommt sie jetzt von der Freiwilligen Feuerwehr. Die Männer haben gerade eine Liste mit Bäumen erhalten, die sehnlichst auf Wasser warten. „Schütten Anlieger ebenfalls regelmäßig noch ein paar Eimer dazu, kann das unser Stadtklima nur verbessern“, bittet Sylvia Waage. Das gelte auch für Bäume im eigenen Garten. Das Rasenmähen sollte zur Zeit unterbleiben.

Bald wird es auf der Städtischen Heimatseite einen Stadtplan geben, der alle Standorte der durstigen jüngeren Bäume zeigt. Das sind nach aktuellem Stand 751 Stämme. Daran könnten sich die Nachbarn dann orientieren. In diesen Tage sind die Mitarbeiter des Grünflächenamtes oft im Stadtgebiet unterwegs, um den Baumbestand zu sichten. „Alle Birken sind in diesem Jahr nur wegen Wassermangels gestorben. Sie waren nicht von Krankheiten gezeichnet“, erläutert Waage.

Bäume im Wald leiden ebenfalls unter Hitze und Trockenheit.

Die Feuerwehr warnt vor deutlich erhöhter Waldbrandgefahr. Für Spaziergänger gilt: Im Wald ist das Rauchen verboten, ebenso offene Feuer und Grillen. Achtlos weggeworfene Glasflaschen können durch Sonneneinstrahlung die Wirkung eines Brennglases haben.

Wer sein Auto auf Wiesen parkt, muss damit rechnen, dass die Hitze des Katalysators darunter liegendes trockenes Gras entzünden und so einen Waldbrand auslösen kann, warnt die Feuerwehr. „Beim kleinsten Verdacht auf einen Wald-, Grasflächen- oder Böschungsbrand bitte umgehend die 112 alarmieren!“

Weitere Infos unter: www.muelheim-ruhr.de