Mülheim. BAMH fordert die Entfernung der Sprüh-Schrift. Stadteigene Bude soll abgerissen werden, doch die 50.000 Euro dafür fehlen im Mülheimer Haushalt.

Der beschmierte Kiosk auf dem Rathausmarkt ärgert Jochen Hartmann seit Monaten. Mehrmals hat der Fraktionsvorsitzende des BAMH (Bürgerlicher Aufbruch Mülheim) bereits in der Fragestunde im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung (BSO) darauf hingewiesen, dass er die Schmiererei despektierlich und beleidigend empfindet. Der Politiker bezieht das vor allem auf das Wort „Bullen“ und regte die Entfernung oder Überstreichung des Schriftzugs an, der da schon seit längerem steht.

Die Stadt will kein Geld mehr ausgeben für den alten, leerstehenden Kiosk, dessen Tage ohnehin gezählt sind, bestätigte Stadtsprecherin Anke van Löchtern auf Anfrage. Hakenkreuze oder rassistische Sprüche würden im Stadtbild jedoch zeitnah entfernt.

Mülheimer Bürger hatten sich ein Café an dieser Stelle gewünscht

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Dass das stadteigene kleine Gebäude verschwindet, ist längst beschlossene Sache, schon seit dem vergangenen Jahr. Ein Kiosk oder ein Café auf dem Rathausplatz, was sich die Mülheimer Bürger gewünscht hatten, war politisch nicht gewollt. Der Planungsausschuss hatte im Februar 2018 den Abriss der Bude bestätigt, womit auch die Idee eines Imbissbetriebs vom Tisch war.

In diesem Jahr sollte der Kiosk nun verschwinden, eigentlich. 50.000 Euro soll das aber insgesamt kosten, denn das Häuschen muss nicht nur abgetragen werden, danach ist es auch noch nötig, die Stelle, an der es stand, wieder aufzupflastern. „Es befindet sich noch eine alte Telefonanlage der Post in dem Gebäude“, so van Löchtern. Dafür müsse ein wasserfester Schaltkasten errichtet werden. Der Abriss kommt 2019 nicht mehr in Frage, weil sich die Stadt das im Nothaushalt wegen fehlender Mittel nicht leisten kann.