Mülheim. Die Ruhrbahn erhält 113,5 Millionen vom Land zur Erneuerung von Schienen, Fahrzeugen und Signalen. Was davon Mülheim bekommt, ist bisher offen.
Eine Milliarde Euro stellt das Land für die Erneuerung maroder Infrastrukturen im Nahverkehr zur Verfügung. Das hatte NRW-Verkehrsminister Wüst Ende März angekündigt. Von diesem Batzen bekommt die Ruhrbahn Millionen Euro. Mit dem Geld soll das sanierungsbedürftige U- und Straßenbahnnetz erneuert werden.
Verlängerung der U18 kostet 47 Millionen Euro
Ob dazu auch die für Mülheims neues ÖPNV-Netz gewünschte Verlängerung der U18 vom Hauptbahnhof bis hinter die Fachhochschule Ruhr West gehört, wollte gestern niemand bei der Ruhrbahn oder beim Land bestätigen. Allein für dieses Projekt werden laut Regierungspräsidium rund 47 Millionen Euro veranschlagt.
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Eher fürchten Mülheimer Politiker, Essen nimmt sich 75 Prozent der Summe. Das ist der Anteil der Nachbarstadt an der Ruhrbahn. Mülheim hält ein Viertel.
Finanzspritze hilft, den ÖPNV zukunftsfähig zu machen
Zweifellos tut die Finanzspritze dem Verkehrsbetrieb gut. Aber die 113,5 Millionen Euro werden auf die Jahre bis 2031 für die Netzerneuerung verteilt. „Die Förderung wird uns dabei unterstützen, den ÖPNV zukunftsfähig zu machen“, erklärte Ruhrbahn-Geschäftsführer Micheal Feller. Die Landesmittel seien „maßnahmenbezogen“ und würden für die Streckeninfrastruktur der Ruhrbahn zur Verfügung gestellt.
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Um diesen Betrag abrufen zu können, muss die Ruhrbahn selbst rund 280 Millionen Euro an Investitionsmitteln stemmen. Davon müsste mindestens ein Viertel (70 Millionen) aus Mülheim kommen. In der Stadtkasse sind sie nicht. „Wir können nun in die Planung gehen und prüfen, wo die Mittel am dringlichsten benötigt werden“, heißt es bei der Ruhrbahn.
Gleichschaltung der Sicherungssysteme ist nicht geplant.
Allein die Erneuerung der Zugsicherung kostet 114 Millionen Euro (davon 40 Prozent Landesförderung), heißt es bei der Ruhrbahn. Es soll ein eigenständiges System bleiben. Eine Gleichschaltung mit Duisburg und Düsseldorf, die bereits ihr Sicherungssystem ausbauen, ist nicht geplant – auch kein Umbau der U18 auf Straßenbahngleise. An der Nahtstelle Mülheim werden daher weiterhin Steuermillionen verschwendet, obwohl Minister Wüst „gleiche Schienen und gleiche Systeme“ gefordert hatte. Dafür sollten die Landeszuschüsse eigentlich vorrangig eingesetzt werden.
Bis 2022 will die Ruhrbahn auf allen Linien mit Niederflurfahrzeugen fahren. Das bedeutet auch, alle Haltestellen müssen entsprechend mit Bahnsteigen oder Buskaps angepasst sein..