Mülheim. Zum Spatenstich mit Nachbarschaftsfest begrüßten etliche Styrumer die Pläne für das Sportareal in Mülheim. Eines fehlte noch als I-Tüpfelchen.

Frieden seiner Asche – so könnte man hintergründig anmerken: Denn viele Styrumer auf dem Nachbarschaftsfest am Mittwochnachmittag zeigen sich mit der Entwicklung des mehr als zwei Hektar großen Areals an der Von-der-Tann-Straße sehr zufrieden. Aus dem heutigen Ascheplatz soll in den kommenden zwei bis drei Jahren ein großzügiger Sportpark entstehen.

Asche zur Erinnerung

Etliche Styrumer Nachbarn sind gekommen, um sich die Pläne anzuschauen, den offiziellen Spatenstich für den Sportpark zu erleben, und sich Eis und Würstchen schmecken zu lassen. „Die Kinder kommen von der Straße weg, sie können hier Sport machen – ich finde das toll“, plant die Styrumerin Erika Reimann hier oft mit ihrem Enkel vorbeizukommen. „So viel gibt’s in Styrum ja nicht für Kinder“, merkt sie an. Für die wunde Seele der Bewohner im „Stadtteil mit Erneuerungsbedarf“ ist die original Asche vom Platz, die bereits in kleinen Fläschchen abgefüllt zur Erinnerung verteilt wird, wie ein sanftes Balsam.

Das wird zwar noch etwas dauern, denn noch gibt es nur Andeutungen wie die roten Stifte, die bereits für die Eckpunkte der geplanten Freilufthalle aus dem Boden ragen. Die Halle für Fuß- oder Volleyball wird eine der ersten Anlagen sein, die fertig werden. Dazu gehört ein überdachter Gymnastik- und Fitnessbereich.

Sechs Meter durch den Schutt

Das ist längst nicht alles, zeigt Marvin Baggen, Landschaftsarchitekt vom Planungsbüro DTP, auf ausgerollten Plänen. Unterhalb der Halle entsteht eine 100 Meter Laufbahn für die Leichtathletik und eine interaktive Torwand. Oberhalb der Halle wird die Grünfläche zwischen Platz und Augustastraße auf die heutige Fläche des Sportplatzes erweitert. Neue Bäume und Rasen werden angelegt, ein Weitwurfbereich kommt hinzu und eine Feuchtwiese, die das Wasser von der verdichteten Sportfläche auffängt und über gut sechs Meter lange Rohre tief in der Erde versickern lässt.

Denn die Sportfläche ist nicht ohne Grund gut versiegelt: Vor Jahrzehnten wurde so mancher Schutt hier begraben – auch das war wohl ein Grund, der gegen eine Wohnbebauung zumindest mit Kellern gesprochen hätte. Das ist lange vom Tisch. Martina Ellerwald, Leiterin des Mülheimer Sportservice, ist froh, dass es anders kam. Jetzt ist mit dem Sportpark sowohl ein Ort für Schul- und Kitasport als auch ein naher Freizeitbereich für Vereine und jedermann geschaffen.

Turnverein vermisst 400-Meter-Bahn

Im Osten der Anlage soll ein Kletterparkour entstehen, ein Kugelstoßring und zur Erholung Bereiche mit Sitzmöglichkeiten

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und Sonnenschirmen. „Es ist ein dolles Projekt. Wir können alles hier machen“, ist Helmut Raspel vom Turnverein mehr als zufrieden mit der Planung, die nach Ansicht vieler vorbildlich mit breiter Bürgerschaft erstellt wurde. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt für den Styrumer Verein: „Es gibt keine 400-Meter-Laufbahn“, sagt Vereinsmitglied Werner Bechert. Zwar stehe dem Schulsport eine 500 Meter Strecke zur Verfügung, eine 400 Meter Bahn müsse aber vom Leichtathletik-Verband Nordrhein offiziell abgenommen werden. Deshalb, so Bechert, müssen die Läufer wohl auch nach der Fertigstellung des Styrumer Sportparks weiterhin nach Dümpten zum Platz am Wenderfeld fahren.