Mülheim. Bei der Ehrenamtstour durch NRW soll das Engagement gestärkt werden. Beim Stopp in Mülheim kritisieren Ehrenamtliche die bürokratischen Hürden.
Ohne ehrenamtliches Engagement sähe es in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens schlecht aus. Vereine, Verbände und sonstige Institutionen sind in immer stärkerem Maße von ihren Ehrenamtlern abhängig. „Dabei ist das Ehrenamt bunter als man denkt“, erklärt Andrea Spaan vom Aktionsteam der Ehrenamtstour des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), die am Wochenende Halt gemacht hat in Mülheim.
Ein großer Teil entfällt sicherlich auf den Bereich Sport und die Kinder- und Jugendarbeit. Bürgerschaftliches Engagement gebe es aber auch zum Beispiel in der Pflege, bei der Kirche oder im Tierheim. Das Aktionsteam sammelt in ganz NRW Anregungen, Hinweise und Verbesserungsvorschläge der Bürger, die ein Ehrenamt ausüben. Ziel sei es dabei, die Rahmenbedingungen im Ehrenamt zu verbessern und damit auch das freiwillige Engagement weiter zu stärken. „Das ist so systematisch noch nie erfasst worden“, so Spaan.
Positive Rückmeldung an das CBE in Mülheim
Zum zweiten Mal war die Tour bereits in Mülheim, dieses Mal am Heifeskamp in Mülheim-Dümpten. Bei der ersten Runde stand der Pavillon am Kurt-Schumacher-Platz in der Stadtmitte. „Die Resonanz war da etwas größer“, sagt Spaan. Nichtsdestotrotz konnte sie mit ihren Kolleginnen das eine oder andere Feedback einsammeln.
Als positiv bewerten die Mülheimer Ehrenamtler zum Beispiel die Unterstützung durch das CBE (Centrum für bürgerschaftliches Engagement) an der Wallstraße. Das CBE berät und vermittelt Ehrenamtler und bietet zum Beispiel auch Qualifizierungsmaßnahmen an. Ein negativer Punkt sei etwa, dass in vielen Bereichen der bürokratische Aufwand steige. Die Befragung findet anonym statt.
Ehrenamts-Tour durch 54 Städte und Kreise in NRW
Dabei hält das Aktionsteam insgesamt an 108 Orten in 54 Kreisen und kreisfreien Städten NRWs. „Das Gesprächsangebot wird das gut angenommen, weil wir zum Beispiel auch in die ganz kleinen Städte halten“, so Spaan. Im Anschluss wird das Feedback eingesammelt und wissenschaftlich ausgewertet, am Ende soll eine neue Engagementstrategie für das Nordrhein-Westfalen stehen, an der sich eben auch die Bürger beteiligt haben.
Bis zum Frühjahr 2020 läuft die Aktion noch. Wer keine Chance hatte, persönlich zum Stand zu kommen, der kann seine Anregungen beispielsweise auch online hinterlassen: www.engagiert-in-nrw.de.