Mülheim. . Zucker ist schlecht, Gemüse ganz wichtig. Worauf die Pestalozzi-Grundschüler beim Essen noch achten sollten, haben sie in einem Projekt gelernt.
An der Verpackung des in der 1c beliebten 200-Milliliter-Trinkpäckchens kleben sieben Stücke Würfelzucker. Die Augen der Erstklässler der Pestalozzi-Grundschule werden groß, während sie auf die Pappschachtel in den Händen ihrer Lehrerin blicken. Denn: „Zucker ist echt ungesund“, wissen Danilo (8) und seine Mitschüler jetzt.
Das haben sie am Mittwoch beim gesunden Frühstück in der Pestalozzi-Schule gelernt. Zusammen mit dem Gesundheitsamt der Stadt Mülheim und Energieversorger Innogy bringen die Lehrer den 360 Schülern bei, worauf es bei gesunder Ernährung ankommt.
Zwei Schälchen Obst und Gemüse, wenig Süßes
„Es ist wichtig, viel Obst und Gemüse zu essen. Ich esse das echt gerne, auch Zuhause“, erzählt der siebenjährige Parsa. Zwei Schälchen voll sollten Kinder in seinem Alter pro Tag essen. Süßigkeiten sollte es hingegen viel weniger sein.
Damit die Jungen und Mädchen genau wissen, wovon sie wie viel essen dürfen, hängt im Klassenzimmer eine Ernährungspyramide. Am wichtigsten ist es, viel Wasser zu trinken, gefolgt vom Essen von Obst und Gemüse. Süßigkeiten oder Fett sollten Kinder – und natürlich auch Erwachsene – nur in sehr geringem Maße essen. Getreide, Milchprodukte und Fleisch befinden sich in der Mitte der Pyramide.
Auch interessant
Doch bringt die Ernährungseinheit in der Schule etwas? „Auf jeden Fall“, findet Konrektorin Julia Friedrichs. Zwar bringen manche Kinder hin und wieder trotzdem ein Nutella-Brot mit zur Schule – aber: „Die anderen Kinder schimpfen dann mit den anderen, weil sie genau wissen, wie ungesund das ist“, so Friedrichs.
Thema ging in der Elterngeneration verloren
„Die Schüler haben da echt Bedarf“, bewertet Schuldezernent Marc Buchholz beim Besuch des Projekts. „Die gesunde Ernährung ist zum Teil in der Elterngeneration verloren gegangen, die nicht mit dem Thema groß geworden sind. Wir hoffen, dass wir das in den Kindergarten und Schulen nachholen können.“
Damit die Ernährungstipps hängen bleiben, gibt es für jeden Schüler eine Broschüre. Wie soll das richtige Frühstück aussehen? Welche Lebensmittel sollten wir nur sparsam essen? All diese Fragen beantwortet sie. Auch das Rezept für einen „Prima Igel“ – ein Hefegebäck aus Dinkelvollkornmehl mit wenig Zucker – steht da zum Nachbacken drin. „Der ist echt lecker, obwohl der nicht so süß ist“ findet Danilo. Das Rezept haben die Schüler beim Projekt direkt ausprobiert und die kleinen Igel mit Mandeln und Rosinen dekoriert.