Mülheim. Die kleinen Fohlen sind erst zwei Monate alt und haben bei einer Pferdeschau ihren großen Auftritt. Ob sie gut sind, hängt von zwei Kriterien ab.
Wieher! Tönt es recht kräftig aus dem Maul des kleines Fohlens von Volker Neuhaus. Gemeinsam mit seiner Pferdemama steht das zweieinhalb Monate alte Pony vor einer dreiköpfigen Kommission. Diese wartet darauf, das junge Tier zu benoten.
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Das noch namenlose Fohlen hat am heutigen Montag seinen ersten großen Auftritt bei der Stuteneintragung und Fohlenschau des Kreises Mettmann sowie der Ruhrgebietsstädte Essen, Oberhausen, Duisburg und Mülheim. Insgesamt machen dabei rund 50 Tiere mitEine weite Anreise hat Neuhaus Pony nicht – die Veranstaltung findet wie schon im vergangene Jahr auf seinem Hof an der Mintarder Straße statt.
Bewertung nach Körperbau und Bewegung
„Wir wechseln uns sonst aber immer mit dem Kreis Mettmann ab“, erzählt Neuhaus. Dann unterbricht er das Gespräch: „Ich muss mal kurz los, da kommt jetzt ein Pferd von mir“, sagt er und läuft auf den Reitplatz. Gemeinsam mit der Fohlen-Mutter steht da sein Pony vor den drei Bewertenden.
Die benoten das Fohlen in zwei Kategorien, zuerst nach seinem Körperbau. Halter Neuhaus: „Die schauen, ob das Pferd irgendwelche Mängel hat“ Zum Beispiel, ob das Pferd gut auf seinen Beinen steht. Danach bewertet die Kommission die Bewegung: „Da sehen wir mal, dass das Pferd richtig Temperament hat,“ heißt es vom Sprecher, als das junge Pony die Runde über den Reitplatz mit einem kleinen Sprung beginnt.
Platzierung bei der ersten Teilnahme
Dann hat Neuhaus Fohlen es geschafft, an der Reihe ist nun eine der teilnehmenden Mülheimerinnen: Silke Meier aus Speldorf. Gemeinsam mit Tochter Lea und Jungzüchter Julien Schwiederski geht es für Fohlen Dulcio über den Reitplatz. Mit dabei ist Pferdemama Angel. Am Ende findet Silke Meier: „Er ist wirklich ein tolles Fohlen, ich bin echt zufrieden.“ Mit Recht. Das junge Tier bekam eine silberne Platzierung. Obwohl es für die Halterin die erste Fohlenschau war. „Nervös war ich schon“, sagt sie.
Nervosität gibt es beim erfahrenen Volker Neuhaus – schon sein Ururgroßvater war Züchter – wohl weniger. Dafür aber eine sehr zufriedenstellende Platzierung: ebenfalls Silber. „Das ist schon wirklich gut“, sagt er im Anschluss. „Gold wird wirklich nur sehr selten vergeben.“
Abschneiden ist durch Training kaum beeinflussbar
Insgesamt lief sein Tag gut. Auch andere seiner Pferde konnten sich Platzierungen holen. In der Kategorie der drei- und vierjährigen Reitpferdestuten schaffte es sein Tier in die nächste Runde.
Aber können die Halter das Abschneiden der Pferde eigentlich durch Training beeinflussen? „Nicht wirklich“, weiß Halter Neuhaus. „95 Prozent sind gegeben. Gewisse Dinge kann man aber schon antrainieren.“ Viel komme aber durch Vererbung. Die Schau gebe deshalb viel Aufschluss über die Qualität der Tiere.