Mülheim. Am Freitag mussten zwei Jugendliche aus dem Fahrradlift an der Ruhrpromenade befreit werden. „Abschalten!“, fordert der Vater einer 17-Jährigen.
Unzählige Male ist der Fahrradaufzug an der Ruhrpromenade schon ausgefallen, und auch in den vergangenen Tagen gab es wieder Pannen. Nachdem seine 17-jährige Tochter stecken geblieben ist, reagiert ein Vater jetzt richtig sauer.
„Der Fahrstuhl am Radschnellweg ist bei den aktuellen Temperaturen lebensgefährlich und sollte endlich abgeschaltet werden“, findet Dino Hammacher, der in Speldorf wohnt. Am Freitagabend gegen 20.30 Uhr seien seine Tochter und ein Freund mit ihren Rädern dort im Erdgeschoss stecken geblieben. Über den Notruf im Aufzug hätten die beiden 17-Jährigen Hilfe angefordert, die ihnen auch versprochen worden sei. Aber offenbar nicht kam. „Letztlich wurden die Jugendlichen nach 15 Minuten durch Passanten befreit, die die Glastüren aufgezogen haben“, berichtet Hammacher.
Feuerwehr war überhaupt nicht alarmiert
Seine Tochter habe ihn angerufen, und er habe sofort mit der Feuerwehr telefoniert, um Entwarnung zu geben. Von der Leitstelle habe er erfahren, es gebe gar keinen Einsatz, denn niemand habe Personen im Fahrradlift gemeldet. Hammacher
will jetzt Strafanzeige gegen die Stadt Mülheim als Betreiberin des Aufzugs erstatten, wegen unterlassener Hilfeleistung. Seine Befürchtung: „Bei hohen Außentemperaturen besteht nach wenigen Minuten in praller Sonne für die gefangenen Personen Lebensgefahr.“
Tatsächlich wurde der Aufzug jedoch längst mit einer Lüftung ausgestattet: Ventilatoren sollen verhindern, dass sich die Kabine zu sehr aufheizt. Bei Temperaturen über 40 Grad schaltet sich der Lift automatisch ab.
Monteure haben nachgebessert, damit die Tür besser schließt
Doch auch in der vergangenen Woche sind wieder Monteure angerückt, um nachzubessern. Anlass war ein Zwischenfall am Dienstag, da musste die Feuerwehr jemanden aus dem Lift holen - inzwischen ein Routineeinsatz. „Alle von uns wurden an der Aufzugsanlage geschult“, erklärt Feuerwehrsprecher Thorsten Drewes. Am Mittwoch wurde der Lift nach Angaben der Stadt repariert, am Donnerstag stand er wieder still. „Am Freitag haben sich die Monteure der Herstellerfirma noch einmal intensiv gekümmert“, erklärt Stadtsprecher Volker Wiebels. Damit die Tür zuverlässig schließt, wurde ein zusätzliches Seil mit einem Gewicht angebracht. Ob dies der letzte Handgriff war?
„Die dauernden Pannen“, so Wiebels, „sind auch für uns ärgerlich, aber letztlich Sache der Herstellerfirma.“ Die Stadt werde diese Reparaturen auf jeden Fall nicht bezahlen, schließlich sei auf dem Aufzug noch Garantie.