Mülheim. Auf der Baustelle des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion hat es einen schweren Unfall gegeben. Es gibt zwei Schwerverletzte.
Am Donnerstagmorgen ist es zu einem schweren Arbeitsunfall auf der Baustelle des Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion gekommen. Zwei Bauarbeiter trugen schwere Kopfverletzungen davon.
Um kurz vor elf Uhr landete der Rettungshubschrauber „Christoph 9“ aus Duisburg am Kahlenberg, um einen der Schwerverletzten in eine Spezialklinik nach Duisburg zu fliegen. Ein zweiter Schwerverletzter ist mit einem Rettungswagen in eine Fachklinik, ebenfalls in Duisburg, gefahren worden.
Bauarbeiter tragen schwere Kopfverletzungen davon
Polizeisprecher Peter Elke sagte am frühen Nachmittag, es handele sich bei den Unfallopfern um einen 33- und einen 43-jährigen rumänischen Bauarbeiter. Unklar sei derzeit noch, ob die gravierenden Kopfverletzungen als lebensgefährlich einzustufen seien. Die Angehörigen der Bauarbeiter seien durch ihren Arbeitgeber informiert worden.
Nach übereinstimmenden Informationen ist auf der Baustelle zur MPI-Erweiterung eine Deckenverschalung eingestürzt und hat die zwei Bauarbeiter unter sich begraben. Die Feuerwehr sprach später vom „Einsturz mehrerer Fertigbauteile“.
Bergung der Schwerverletzten über eine Drehleiter
Schnell eilte die Feuerwehr zu einem Großeinsatz vor Ort.
Die Kluse blieb für den rund zweistündigen Einsatz gesperrt und stand voll mit Rettungs- und Polizeifahrzeugen.
Die Rettungskräfte, die zuerst vor Ort eintrafen, gelangten zunächst über das Baugerüst in das vierte Obergeschoss, wo die verletzten Arbeiter notärztlich zu versorgen waren.
Eine Bergung der Schwerverletzten über das enge Gerüst war allerdings nicht möglich. Über eine Drehleiter wurden die Bauarbeiter schließlich von dem Gebäude geborgen. Am 14. August sollte eigentlich Richtfest gefeiert werden.
Erst im März hatte es einen schweren Unfall gegeben
Eine Sprecherin des Max-Planck-Institutes sagte um 11.15 Uhr in einer ersten Stellungnahme, dass man im Moment noch nicht sagen könne, was im Einzelnen genau passiert sei. Sie kündigte an, dass das Institut im Laufe des Tages aber noch eine Stellungnahme abgeben werde.
Zwei Stunden später hieß es dann seitens des Instituts: „Es wird zurzeit umfassend geprüft, wie genau es zu dem Unfall kommen konnte. Wir hoffen, dass alles gut geht und wünschen eine schnelle Genesung!“
Polizei hat Ermittlungen eingeleitet
Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang eingeleitet. Behördensprecher Elke berichtete am Nachmittag, dass bislang keine Anhaltspunkte für eine mögliche Straftat zu sehen seien. Die Polizei sei deshalb zunächst mit der Sicherung der Baustelle beschäftigt, bis das Amt für Arbeitsschutz unter dem Dach der Bezirksregierung die Baustelle zur Prüfung übernehme.
Die Fragen, die es zu klären geben dürfte: Sind alle Vorgaben zur Arbeitssicherheit eingehalten worden? Und: Ist sach- und fachgerecht gebaut worden? „Zur Unfallursache kann momentan noch keine Aussage getroffen werden“, hieß es am Donnerstagnachmittag seites der Bezirksregierung. Sie kündigte eine Arbeitsschutz-Untersuchung an.
Vorfall im März: Bauarbeiter war von Gerüst gestürzt
Erst im März hatte es auf der Großbaustelle einen schweren Unfall gegeben. Ein Bauarbeiter war vier Meter tief vom Gerüst gestürzt und musste ebenfalls per Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik gebracht werden. Dieser Ermittlungsfall der Polizei ist noch nicht abgeschlossen. Es gebe aber auch hier keine Anzeichen für eine mögliche Straftat, so Elke. Auch die Arbeitsschutz-Abteilung der Bezirksregierung untersucht den Fall noch. Zum laufenden Verfahren will die Behörde momentan keine Auskunft geben.