Mülheim. Was die Bundespartei kann, können wir auch, sagen Mülheims Genossen. Sie fordern eine Mitgliederbefragung zur Frage, wer SPD-Chef werden soll.
Die Vorsitzenden der SPD-Ortsvereine und -arbeitsgemeinschaften haben ihren Mülheimer Parteivorstand aufgefordert, auch in Mülheim die 1600 Parteimitglieder zu befragen, wer vor Ort neuer SPD-Vorsitzender werden soll.
Das geht aus einer Erklärung im Nachgang der Konferenz hervor, auf der am Montagabend Rodion Bakum bislang als Einziger seine Kandidatur für den Parteivorsitz bekannt gegeben hatte. Am 28. September muss auf dem Parteitag ein neuer Parteivorsitzender gewählt werden.
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, lässt sein Parteiamt aktuell weiter wegen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen ihn (Verdacht der Untreue) ruhen. Er hat auch bereits erklärt, nicht wieder für den Vorsitz zu kandidieren.
Alexander Böhm: Alles andere als eine Mitgliederbefragung wäre peinlich
Nun appellieren die Vorsitzenden der Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften an die Parteiführung, die Basis einzubinden in der Frage, wer die Mülheimer Partei aus schwierigen Zeiten herausführen soll.
„Ich erwarte eine Mitgliederbefragung – egal, wer Kandidat ist und wie viele Kandidaten es geben wird“, sagte am Mittwoch der Vorsitzende des Ortsvereins Stadtmitte, Alexander Böhm, gegenüber dieser Zeitung. Aus Böhms Sicht wäre es „peinlich“, wenn die Mülheimer Partei es nicht schaffe, bis September ihre 1600 Mitglieder zur Personalentscheidung zu befragen. Der Bundespartei gelinge es ja auch.
Kandidaten sollen sich bei Tour durch die Bezirke präsentieren
„Nach Möglichkeit“, so heißt es in der Erklärung weiter, sollen alle Bewerber für einen Posten im Parteivorstand ihre Kandidatur bis zum 15. Juli anmelden. Nach den Sommerferien sollen sich die Kandidaten dann auf drei Bezirkskonferenzen den Mitgliedern präsentieren können.
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Es ist davon auszugehen, dass Rodion Bakum mit einem Gegenkandidaten rechnen muss. Sascha Jurczyk, Ortsvereinsvorsitzender in Styrum, zögert noch. „Gerade in Zeiten des unstabilen Zustandes der Bundespartei und auch der
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ist es unabdingbar, sich einen Moment der Ruhe zu nehmen“, sagte er am Mittwoch und forderte: „Im Vordergrund sollte nun die Partei stehen und nicht Namen und Personen.“ Auch Jurczyk fordert für die Personalentscheidung eine „größtmögliche Beteiligung der Mitglieder“.
Jan Vogelsang hat keine Ambitionen auf Parteivorsitz
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Er war von anderen Genossen in der Vorwoche ins Spiel gebracht worden, sagte aber im Gespräch mit dieser Zeitung: „Für mich passt das nicht in meine Lebensplanung. Meine volle Unterstützung hat Rodion Bakum.“