Mülheim. Zwei bislang unbekannte Täter haben am späten Freitagabend einen Geldautomaten gesprengt. Die Polizei suchte sie per Hubschrauber – ohne Erfolg.
Große Aufregung am vergangenen Freitagabend in Saarn: Zwei bislang unbekannte Täter haben kurz vor Mitternacht einen Geldautomaten der Deutschen Bank an der Düsseldorfer Straße gesprengt. Das berichtete jetzt die Pressestelle der Polizei auf Nachfrage der Redaktion.
Die Polizei suchte mit einem Hubschrauber und auch mit Hunden nach zwei männlichen Personen. Die Hunde hatten sogar die Spur der Täter aufgenommen – doch die Fahndung blieb erfolglos. Auch zwei Tage danach befinden sie sich noch immer auf der Flucht.
Wie viel Beute die Täter in Mülheim gemacht haben, kann die Polizei nicht sagen
Wie viel Beute die zwei Männer gemacht haben, konnte der Leiter der Polizeipressestelle Essen/Mülheim, Ulrich Faßbender, nicht sagen. Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte am Sonntagnachmittag noch keine weiteren Angaben zu dem Vorfall machen. Man stehe zu diesem Zeitpunkt in enger Zusammenarbeit mit den Behörden, so der Sprecher.
Laut Beobachtern muss der Innenraum ziemlich verwüstet sein. Die Fenster des so genannten SB-Banking-Centers waren am Sonntagnachmittag bereits abgeklebt. In der Tür hängt ein Zettel mit dem Hinweis: „Aufgrund von Vandalismusschäden ist dieses SB-Banking-Center zur Zeit geschlossen.“ Und dazu der Verweis auf nächstgelegene Geldautomaten und Bankingterminals – in Rheine und Steinfurt. Rund um die Uhr ist nun auch ein Wachdienst vor Ort, der sich vor der Tür positioniert hat.
Die beiden Täter flüchteten mit einem Motorroller vom Tatort. „Diese Taten verlaufen meist nach dem gleichen Muster“, so Faßbender. Um schnell und vor allem sehr mobil auch auf kleinen Gassen und abgesperrten Fußwegen unterwegs zu sein, würden die Täter zunächst auf einen Motorroller steigen.
Hoch motorisiertes Auto steht meist in der Nähe des Tatortes
„Im unmittelbaren Nahfeld des Tatortes“, stehe dann meist ein Auto, oft hoch motorisiert, das dann gegen den Roller getauscht wird. So seien die Täter in der Lage, sich noch schneller vom Tatort zu entfernen. Sie würden „meistens aus Holland kommen“, so Faßbender weiter.
Die Polizei bittet nun Zeugen, die am späten Freitagabend etwas Verdächtiges gesehen haben, sich unter der Telefonnummer 0201/829-0 zu melden. Die Sprengung war auch beherrschendes Thema auf dem Saarner Pastor-Luhr-Platz am Samstag während des Marktes. Bürger hatten sich in der Redaktion gemeldet und von dem Vorfall berichtet. Sie hatten sich über den Hubschrauber-Einsatz in der Nacht gewundert.
Spektakuläre Sprengung eines Mülheimer Bankautomaten zuletzt im Februar 2019
Die letzte spektakuläre Sprengung eines Bankautomaten in Mülheim, in Saarn, liegt nicht mal ein halbes Jahr zurück: Mitte Februar wurde der Geldautomat auf dem Parkplatz von Mc Donald’s in die Luft gejagt. Die Täter hatten damals „massiven Schaden“ angerichtet. Die Trümmer des Pavillons flogen meterweit, die Kölner Straße musste für Aufräumarbeiten gesperrt werden, ein Verkehrschaos über längere Zeit folgte.
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Besonders aufsehenerregend: 30.000 Euro mussten von der Straße gesammelt werden, nachdem sie nach der Sprengung „gewissermaßen auf Saarn geregnet sind“, wie Sparkassen-Sprecher Frank Hötzel damals berichtete. Dieser Anteil sei höher als der, den die Täter damals mitgehen ließen.
Nähe zur Autobahn erleichtert die Flucht der Täter
Ulrich Faßbender ist nicht überrascht, dass sich eine Automaten-Sprengung erneut in Saarn ereignet hat: „Das verwundert nicht, die Autobahn ist in unmittelbarer Nähe und ermöglicht eine schnelle Flucht.“
Das Phänomen der Geldautomaten-Sprengung ist auch für Mülheim nicht neu: Im Mai des vergangenen Jahres wurde ein Geldautomat neben dem Haupteingang des Real-Marktes an der Weseler Straße gesprengt, im März zuvor ein Automat in der Real-Filiale am Heifeskamp.