Mülheim. Die Platanen in Mülheim zeigen vielerorts schon jetzt braune, welke Blätter. Die Bäume sind von einem Pilz befallen. Doch es gibt Entwarnung.

Für Werner Flaum zeigt sich dieser Tage ein und dasselbe Bild, wenn er auf Mülheimer Stadtgebiet unterwegs ist: „Nahezu alle Platanen scheinen in irgendeiner Art schwach und befallen“, berichtet er. Die teilweise riesigen Bäume, wie etwa die an der Leineweber- oder Mintarder Straße seien wenig belaubt und sehen „alle ein bisschen vertrocknet aus“. Besonders an der Mintarder Straße seien die Bäume von vorne bis hinten befallen. Hinzu komme, dass sie Mengen an Laub und Rinde abwerfen.

Peter Schuhmacher: „Die Bäume stehen derzeit unter Stress.“
Peter Schuhmacher: „Die Bäume stehen derzeit unter Stress.“ © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Peter Schuhmacher hat eine Erklärung für Werner Flaums Beobachtungen: „Das geschilderte Problem ist allerdings nicht neu. Die Mülheimer Platanen und auch andere Bäume zeigen derzeit die verschiedensten Symptome“, bestätigt auch der Abteilungsleiter Unterhaltungspflege beim Amt für Grünflächemanagement und Friedhofswesen der Stadt.

Die Mülheimer Platanen stehen unter Stress

Seine Erklärung: Die Bäume stehen unter Stress. „Zum einen ist da noch die Trockenheit aus dem vergangenen Jahr“, führt Schuhmacher an. Wassermangel lässt auch heute noch, nach nahezu einem Jahr, nicht nur die Blätter trocknen. Davon sind auch andere Baumarten betroffen und nicht nur die Platane. Sie würden allesamt „sehr viel Totholz zeigen“, so Schuhmacher. Der April dieses Jahres, so hatte es der Deutsche Wetterdienst gemeldet, fiel deutlich trockener aus als der gleiche Monat im Jahr 2018.

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Hinzu kommt: Ein relativ relativ kühler Mai und dazu noch ein insgesamt kühles und niederschlagsreiches Frühjahr begünstigen die so genannte Blattbräune bei den Platanen. Die Blätter zeigen braune Flecken entlang der Hauptadern, im Laufe der Infektion durch den Pilz welken sie – und fallen schließlich ab.

Mit dem zweiten Trieb erholt sich die Natur vom Frühjahr

Peter Schuhmacher kann aber Entwarnung geben. „Mit dem zweiten Trieb erholt sich die Natur vom Frühjahr“, erklärt er. Rund um den Johannistag – in diesem Jahr ist es der 23. Juni – setzt dieser ein. Die Platanen zeigen sich im besten Falle danach dann wieder gesund und belaubt. Auch ein ausgeprägter Blattverlust, so gilt es unter Experten, kann durch den zweiten Austrieb vollständig ersetzt werden.

Peter Schuhmacher sieht das genau so. Nachteilige Folgen für die betroffenen Platanen sieht er nicht. Ebenso wenig wie eine gesundheitliche Gefahr, die von den Bäumen und dem Blattbräunepilz ausgehe. „Für den Menschen besteht kein Grund zur Sorge“, so Schuhmacher.