7 Uhr. Im dritten Stock des Technischen Rathauses beginnt der Arbeitstag von Peter Schuhmacher. Der 52-jährige, der in seinem ersten Berufsleben als Gas- und Wasser-Installationsmeister gearbeitet hat, ehe er 1993 zur Müga-Gesellschaft kam, ist seit 1999 beim Amt für Grünflächenmanagement für die Instandsetzung und Instandhaltung der Mülheimer Grünflächen und Spielplätze zuständig. Viel Arbeit. Denn das 9128 Hektar große Mülheim besteht zu über 50 Prozent aus Grünflächen. Natürlich ist Schuhmacher kein Einzelkämpfer. Zu der Abteilung, die er seit 1999 leitet, gehören 27 Mitarbeiter.
7 Uhr. Im dritten Stock des Technischen Rathauses beginnt der Arbeitstag von Peter Schuhmacher. Der 52-jährige, der in seinem ersten Berufsleben als Gas- und Wasser-Installationsmeister gearbeitet hat, ehe er 1993 zur Müga-Gesellschaft kam, ist seit 1999 beim Amt für Grünflächenmanagement für die Instandsetzung und Instandhaltung der Mülheimer Grünflächen und Spielplätze zuständig. Viel Arbeit. Denn das 9128 Hektar große Mülheim besteht zu über 50 Prozent aus Grünflächen. Natürlich ist Schuhmacher kein Einzelkämpfer. Zu der Abteilung, die er seit 1999 leitet, gehören 27 Mitarbeiter.
Bevor Mülheims Mann fürs Grüne und für die Spielplätze in der 42 Hektar großen Müga nach dem Rechten schaut - Rasen muss nachgesät, Wegedecken erneuert und neue Blumen gepflanzt werden - beschäftigt er sich mit den anstehenden Ausschreibungen. „Denn die Stadt hat die gesamte öffentliche Grünpflege an derzeit acht externe Garten- und Landschaftsbauer vergeben. Obwohl sie jährlich etwa 2,5 Millionen Euro in die Grünpflege investiert, steht sie sich damit finanziell günstiger, spart Kosten für Personal und Maschinen“, erklärt Schuhmacher die Strategie des städtischen Grünflächenmanagements.
An diesem Morgen ordert er neue Tulpen, Narzissen, Stiefmütterchen und Hyazinthen, die unter anderem in der Müga, an der Schloßbrücke, am Wasserbahnhof und an der Dröppelminna am Löhberg gepflanzt werden sollen. „Wir pflanzen jetzt und dann noch einmal im Mai und Juni“, erklärt Schuhmacher. Wer mit ihm durch das Müga-Gelände geht, sieht den Unterschied zur Blumenpracht, die auf Schuhmachers Müga-Fotos aus den Jahren 1992/93 prangt. Das Rasengrün dominiert, wo vor 25 Jahren die Besucher der Landesgartenschau von einer Blumen-Sinfonie der Farben betört wurden.
Der sparsame Blick ins Grün entspannt. Doch bei Schuhmacher hält sich die Entspannung in Grenzen. Hier sieht er Totholz in einer Baumkrone und dort ein ausuferndes Wurzelwerk, das den Gehweg zur Hügellandschaft macht. Und im Stadthallengarten, wo der Tiefbrunnen mit einer Kamerafahrt auf Schäden im Mauerwerk gecheckt wird, muss auch noch eine defektes Wasserrohr ausgewechselt werden.
An einem Brunnen überprüft er die Funktionstüchtigkeit der Pumpen und lässt Schlamm, Glas, Steine und anderen Unrat aus dem Brunnenbecken entfernen. „Mein absoluter Lieblingsplatz in der Müga ist aber nicht die große Wiese zwischen Ringlokschuppen und Schloss Broich, sondern der Matschspielplatz an der Volkshochschule. Wenn ich dort die Kinder vergnügt spielen sehe, geht mir das Herz auf“, sagt der Vater von inzwischen zwei erwachsenen Töchtern.
Nicht jedes Spielgerät wird ersetzt
Vieles von dem, was an Wasserleitungen und technischen Installationen die Müga heute zu einem Landschafts- und Naturerlebnis in der Stadt macht, hat der Installationsmeister Schuhmacher selbst verlegt, gewartet oder neu installiert. Weil er nicht selbst pflanzt, pflegt, düngt und sät, braucht Schuhmacher in seinem Arbeitsalltag keinen grünen Daumen, sondern den scharfen Blick und die Endscheidungsfreude eines Koordinators, Planers und Kontrolleurs, damit Mülheims Grün auch in Zeiten knapper Stadtkassen grün bleibt und seine Anziehungskraft behält.
Was er an Fachwissen braucht, konnte sich Schuhmacher mit Hilfe von Seminaren und Kollegen „nach dem Prinzip Learning by doing“ aneignen. „Die härteste Zeit meines Berufslebens waren die Tage von Ela“, erinnert sich der Grünflächenmanager an die Zeit des Pfingststurms von 2014. Ela fällte stadtweit rund 1000 Bäume, von denen bisher 450 durch Neupflanzungen ersetzt werden konnten. „Damals jagte eine Krisensitzung die nächste und wir waren von 7 bis 22 Uhr auf den Beinen“, erzählt Schumacher. Er schätzt, „dass uns die Folgen von Ela noch zwei bis drei Jahre beschäftigen werden“.
Zusammen mit einem Kollegen überprüft Schuhmacher an diesem Tag auch ein Spielgerät, an dem sich Vandalen zu schaffen gemacht haben. „Das tut weh, wenn man so ein Gerät, an dem Kinder Spaß haben, abbauen muss, weil bestimmte Zeitgenossen ihre Zerstörungswut und Frustration daran ausgelassen haben. Und nicht jedes Spielgerät kann ersetzt werden, weil der Stadt das Geld dafür fehlt.“
Und wo ist Schuhmacher unterwegs, wenn er nicht von Amtswegen im Technischen Rathaus die öffentliche Grünpflege managt oder durch die Stadtlandschaften streift? „An einem Abend der Woche spiele ich mit meinen Sportfreunden von Tura 05 Volleyball und einmal im Jahr fahre ich mit meiner Frau und unseren Freunden zur Weinlese an die Nahe“, berichtet Schuhmacher aus seinem Privatleben. Dazu gehört auch sein Engagement in der Dümptener Kirchengemeinde St. Barbara, die nicht nur seine freundliche, zupackende und unkomplizierte Mitarbeit bei Gemeindefesten, sondern auch seinen technischen Sachverstand bei der Inszenierung der gemeindeeigenen Musical-Produktionen zu schätzen weiß. Aktuell wird ein Musical über die heilige Jungfrau von Guadalupe produziert. „Gemeinschaft zu erleben und mit anderen etwas auf die Beine zu stellen, macht einfach Sinn und Freude“, findet Peter Schuhmacher.